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Landeshauptstadt: Kleingartenbestand bröckelt

VGS-Vorsitzender Kursawe: Keine wesentlichen Erfolge bei Bestandssicherung

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Drewitz - Bei den Bemühungen um die Bestandssicherung von Potsdamer Kleingartenanlagen habe der Verband der Garten- und Siedlerfreunde (VGS) „keine wesentlichen Erfolge erreicht“. Das erklärte der Vorsitzende Gunter Kursawe am Donnerstagabend auf der VGS-Kreiskonferenz im Drewitzer „Lindenhof“. Gegen den Willen und die Proteste der Kleingärtner hatten die Stadtverordneten einer Überbauung der Anlagen Bornstedter Feld, Höhenstraße und „Selbsthilfe1917“ zugestimmt. In diesem Jahr werden die beiden Vereine Jungfernsee und „Rosa Luxemburg“ aufgelöst, da ihr Gelände durch private Eigentümer neu bebaut beziehungsweise gestaltet wird.

Mehr als 30mal setzte sich der Verband gerichtlich unter anderem gegen Inanspruchnahme der Anlagen, überhöhte Pachtforderungen oder vermeintlich ungerechtfertigte Kommunalabgaben zur Wehr. In weiteren 26 Fällen wurde mit den Bodeneigentümern eine außergerichtliche Regelung erzielt. In den Verhandlungen mit der Stadt konnten keine Fortschritte in Bezug auf Abgaben wie die Müllgrundgebühr erzielt werden. Diese Forderung wird von den Kleingärtnern als „Doppelveranlagung“ abgelehnt, weil sie als Potsdamer bereits für ihre Wohnung Müllgebühren bezahlen. Als Erfolg wertete Kursawe die Wiederbelebung des 1994 gegründeten Kleingartenbeirates, der unter seinem neuen Vorsitzenden Stadtplanungschef Andreas Goetzmann in Streitfragen zwischen Stadtverwaltung und Kleingärtnerverband vermitteln soll. Überraschend spielte die Solidaritätsabgabe von jährlich 25 Euro je Parzelle auf der Kreisversammlung nur eine untergeordnete Rolle. Diese hatte der VGS im Vorjahr zur Begleichung von kommunalen Gebühren eingeführt. Nach teils hitzigen Debatten in den 167 Vereinen mit 7454 Parzellen hätten nunmehr fast alle Pächter bezahlt, erklärte Geschäftsführer Friedrich Niehaus gegenüber den PNN. Bei einer Gesamtforderung von 186 350 Euro beständen noch Zahlungsrückstände in Höhe von etwa 19 000 Euro. Diese ergäben sich aber vor allem daraus, dass einige Vereine keinen Zwischenpachtvertrag mit dem VGS haben, sondern direkt an den Bodeneigentümer zahlen. Für sie sei der Zahlungsmodus noch nicht geklärt.

Auch in diesem Jahr wollen sich die Kleingartenanlagen wieder für die Naherholung aller Potsdamer öffnen. Kursawe kündigte dazu zahlreiche Sommerfeste sowie „Tage des Kleingärtners“ in den Sparten „Süd-West“ am Horstweg und „Unverzagt Fliederweg“ in Potsdam-West an. Am 30. September soll wieder der „Märkische Gärtnerball“ steigen. E. Hoh

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