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Homepage: Kleinkredite fördern Entwicklung Potsdamer Studentin gewinnt Preis der GTZ

Die Beschäftigung mit sozialen, politischen und kulturellen Auswirkungen von Mikrokrediten hat der Potsdamer Politologiestudentin Sarah Mohaupt den ersten Preis in einem Wettbewerb der Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) eingebracht. Sarah Mohaupt gewann damit ein Praktikum bei der GTZ.

Die Beschäftigung mit sozialen, politischen und kulturellen Auswirkungen von Mikrokrediten hat der Potsdamer Politologiestudentin Sarah Mohaupt den ersten Preis in einem Wettbewerb der Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) eingebracht. Sarah Mohaupt gewann damit ein Praktikum bei der GTZ. Seit ihrem Praktikum bei einer indischen NGO, die ein Mikrokreditprojekt für Frauen betrieb, hat die Faszination dieses Themas sie nicht mehr losgelassen. Ab Oktober möchte sie ihr Wissen in einem Masterstudiengang an der London School of Economics vertiefen. Ihren Gewinn, das Praktikum, hebt sich die Studentin für ihre Abschlussarbeit auf. Mikrokredite sind Geschäftskredite von meistens nicht mehr als 1000 Euro und werden hauptsächlich an Kleingewerbetreibende in Entwicklungsländern vergeben. Spezialisierte Finanzdienstleister wollen damit vor allem armen Kleinunternehmern helfen, die den üblichen Kreditinstituten keine dinglichen Sicherheiten stellen können oder als nicht rentabel genug gelten. Der besondere Fokus liegt dabei auf Frauen, da sie in vielen Entwicklungsländern als nicht kreditwürdig angesehen werden. Dabei zeigen Studien, dass Frauen bei der Rückzahlung gewissenhafter handeln und, wohl wegen der Familienverantwortung, eine höhere Motivation für nachhaltige Investitionen haben. Auch in Industrieländern wird das Konzept zunehmend angewandt. Während Frankreich aber bereits seit 15 Jahren gute Erfahrungen mit Mikrokrediten macht, kommt in der Bundesrepublik das Projekt nur schwer ins Rollen. „Die Mentalität der Banken muss sich ändern“, findet Sarah. „Sie müssen aufhören, Kleinkredite als zu risikoreich und zu wenig lukrativ zu betrachten.“ Mikrokredite gelten als eines der wirkungsvollsten Mittel zur Entwicklungsförderung. Die Vereinten Organisationen (VN) sehen darin ein wichtiges Instrument zur Erreichung des Milleniumszieles „Reduktion von Armut“. Mit der Absicht, 100 Millionen Menschen mit Mikrokrediten zu erreichen, haben die VN das Jahr 2005 zum Jahr der Mikrokredite ernannt. Die ökonomischen Auswirkungen der Mikrokredite sind bereits ausführlich analysiert worden. Sarahs Bericht war dagegen etwas Neues. Sie fand heraus, dass in den Selbsthilfegruppen zur Aufnahme von Kleinkrediten ein Gemeinschaftssinn entsteht. Es bilden sich Informationsnetzwerke, in denen Wissen über Gesundheit, Bildung und Familienplanung ausgetauscht wird. Politisch bewirken Mikrokredite ein zusätzliches Engagement in lokalen Initiativen. Und Frauen gelingt es, eine höhere Akzeptanz in nicht traditionellen Beschäftigungen zu erreichen. Die GTZ hatte zum vierten Mal Studierenden aus Berlin und den neuen Ländern die Möglichkeit gegeben, Praxis und Theorie zu verknüpfen. Im Rahmen des Wettbewerbs „Zwischen Hörsaal und Projekt“ haben insgesamt 25 Studenten aus den verschiedensten Fachrichtungen die wissenschaftliche Theorie mit der Arbeit in der Entwicklungshilfe verbunden und daraus konkrete Ratschläge an die Politik erabeitet. Eine Aktion, mit der sich die GTZ nicht zuletzt auch ihren Nachwuchs sichert. Katharina Sekareva

Katharina Sekareva

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