Landeshauptstadt: Kleinmachnower Spur enttäuschte
Die Suche geht weiter: Nikolai-Kirchengemeinde fahndet nach Original-Palmetten der Schinkel-Kuppel
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Innenstadt - Es hätte so schön sein können: Nach dem Aufruf der Nikolaikirchen-Gemeinde, sie suche nach alten Palmetten, die einst die Kuppel der Schinkel-Kirche zierte, gab es ein Echo. Ein Kleinmachnower meldete sich und meinte, er habe einen alten und originalen Palmwedel aus Zink gefunden. In der Gemeindeleitung stieg die Stimmung, schließlich soll auf St. Nikolai eine Aussichtsplattform errichtet werden, von der aus Besucher den besten Rundblick auf Potsdam haben werden. Der Eintritt für das neue Panorama soll der Gemeinde zur Tilgung der Millionen-Kredite dienen, die sie für die Sanierung des in den Jahren 1830 bis 1837 entstandenen Zentralbaus klassizistischen Stils aufnehmen musste.
Optisch soll der Rundgang in 42 Metern Höhe abgeschirmt werden durch das Anbringen von neuen Palmetten. Die Originale waren erst nach dem Krieg „verschwunden“. Um nun Repliken herstellen zu können, braucht die Gemeinde zumindestens ein Original und sei es nur ein Teil davon. Doch die verheißungsvolle Kleinmachnower Spur führte nicht zum Ziel. „Es ist eindeutig nicht das, was wir suchen“, erklärte Anja Kriebel vom Gemeindevorstand gestern den PNN. Der Kleinmachnower hatte zwar eine Original-Palmette von der Nikolaikirche – woher auch immer. Doch diese stammt von einem der Engel tragenden Seitentürme. Somit heißt es für Anja Kriebel: „Wir suchen weiter.“ Hilfreich wäre jedes Bruchstück, an dem ein Bildhauer die Schinkelsche Formensprache nachempfinden könnte. Interessant wären auch detaillierte Fotos. Ebenso werden Palmettenpaten gesucht, die bereit sind, die Palmwedel zu spendieren und die sich im Gegenzug mit einem von der Plattform aus sichtbaren Namenszug oder Signet auf dem Palmwedel verewigen können. gb
Infos zu den Palmettenpatenschaften bei Anja Kriebel unter Tel.: 0173/63 877 45.
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