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Landeshauptstadt: Kleinod am Rande des Königswegs Am „Tag des offenen Denkmals“ am Samstag

öffnet auch die Kirche von Uetz ihre Pforten

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Uetz - Der „Tag des offenen Denkmals“ am morgigen Samstag unter dem Motto „Orte der Einkehr und des Gebets – historische Sakralbauten“. Die Stadt Potsdam, die sich mit 33 Bauten zum 13. Mal an dieser Veranstaltung beteiligt, legt für morgen einen Besuch der Dorfkirchen der neuen Ortsteile und insbesondere der Kirche von Uetz nahe. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) besah sich bereits gestern das Kleinod auf dem Königsweg von Potsdam nach Paretz. Explizit wolle er mit seinem Ortsterminen vor dem „Tag des offenen Denkmals“ nicht zeigen, was bereits erreicht wurde. Vielmehr wolle er „auf Orte aufmerksam machen, wo noch etwas zu tun ist“. Dafür sei die Kirche Uetz „ein gutes Beispiel“, wenn auch an ihr bereits mit Mitteln der Kirchengemeinde Sanierungen vorgenommen wurden.

So wird die Kirche mit den Worten von Architekt Wolf Dietrich Max Vogt „von oben nach unten und von außen nach innen“ erneuert. In zwei Bauabschnitten 1999 und 2005 wurden bereits die Dächer des Kirchenschiffes und des Turmes saniert, sowie das Läutwerk, die Uhr und die Orgel repariert. Zudem ist die Regenentwässerung erneuert worden, das Wasser wird nun von der Kirche in eine Sickergrube geleitet. Dem Bau der Grube ging eine archäologische Untersuchung voraus – mit einem überraschenden Fund: Wie Stadtarchäologin Gundula Christl erläuterte, fand sie Siedlungsreste der Germanen aus der vorrömischen Eisenzeit, also aus dem 5. oder 6. Jahrhundert vor Christus.

Aus der Kirchengeschichte referierte gestern der Ortschronist Wolfgang Grittner. Informationen brachten demnach die Dokumente aus der Turmkugel, die 2000/2001 ausgewertet wurden. Wie darin zu lesen ist, war bei einer früheren Öffnung der Turmkugel im Jahre 1832 Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. persönlich dabei. Er stiftete einen Kronleuchter für die Uetzer Kirche, der aber 1979 – nach einer ZDF-Sendung über „Kirchen in der Mark“ – „fachgerecht demontiert und gestohlen“ wurde, erklärte Grittner.

Auf dem Friedhof Uetz ist Grittner zufolge eine der ältesten Grabanlagen Potsdams zu finden; 2008 wird sie 225 Jahre alt. Der Obrist Graf von Goetzen hatte Uetz im Jahre 1783 erworben. Am 24. Dezember 1783 verstarb seine Frau Christiana von Goetzen, sie ist in einer Gruft unter einem Gedenkstein begraben. Eine Vase, die den Stein einst zierte, ist laut Ortsbürgermeister Hans Becker auf Umwegen nach Frankreich gelangt. Die Adresse habe er ausfindig gemacht.

Becker bat den Potsdamer Oberbürgermeister, an seinen französischen Amtskollegen einen Brief zu schreiben mit der Bitte, sich für die Rückgabe der Steinvase zu verwenden. Jakobs sagte dies zu und übte schon einmal laut: „Monsieur le Maire, retour “

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