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Landeshauptstadt: Kleinwagen-Verkäufe steigen rasant an

Auch lokale Autoverwerter profitieren von Verschrottungsanreiz / Luxus-Marken weniger nachgefragt

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Autohändler frohlocken – vor allem preiswerte Marken und Kleinwagen finden durch den Anreiz der sogenannten „Abwrackprämie“ Abnehmer. „Es ist wie beim Trabbi-Wartburg-Umtauschprogramm nach der Wende“, vergleicht Andreas Schautberger, Autohaus-Geschäftsführer, das Konjunkturprogramm für die Autoindustrie. „Gut 120 Verkäufe in der ersten Prämien–Woche“ verbuchte Schautberger vor allem mit seinen Marken Ford und Mazda. Ähnlich gut sah es beim Autohaus Babelsberg aus, die die Marken Volkswagen, Audi und Hyundai vertreten. „111 verkaufte Autos im Januar sind ein sehr ordentliches Ergebnis“, erklärte Andreas Bohl, Autohaus-Geschäftsführer. Auch die Altauto-Entsorger können Rekordzahlen verbuchen.

Der 2500-Euro-Prämienanreiz für mindestens neun Jahre alte Privatautos ist jedoch nicht bei teuren Marken zu spüren. Schautberger bestätigte, dass die Marken Chrysler und Jeep bei weitem nicht so nachgefragt sind wie Ford und Mazda. „Chrysler und Jeep werden vor allem von Geschäftskunden genommen, auf die aber die Abwrackprämie nicht abzielt.“ Ähnlich wenig Auswirkung scheint die Prämie bei anderen Luxusmarken zu haben. Zumindest wollten weder das Mercedes Autohaus am Stern noch BMW Ehrl Aussagen darüber treffen.

Andreas Bohl sagte, die Klein- und Kompaktwagenklassen seien begehrt. „Die Nachfrage ist riesig“, so Bohl. Allein von der Marke Hyundai wurden 20 Wagen in einer Woche verkauft.“ Jedoch ist bei Bohl die Skepsis groß, wie lange die Prämie reicht. „Wir brauchen natürlich die Sicherheit im Sinne der Kunden, dass die Prämie wirklich gezahlt werden kann“, so Bohl. Insgesamt wurden bundesweit 1,5 Milliarden Euro für die Abwrackprämie bereitgestellt. Davon müssen jedoch auch alle administrativen Kosten im Rahmen der Abwrackprämie gezahlt werden. Einzelne Stimmen rechnen damit, dass das Geld spätestens Mitte des Jahres aufgebraucht ist. Spürbar mehr Käufer finden sich derzeit auch beim Autohaus Biering & Beyer ein, wie Geschäftsführer Wolf-Dietrich Beyer konstatierte. „Vor allem Wagen im Segment von 10 000 bis 18 000 Euro sind begehrt“, sagte Beyer.

Die Altautos indes werden durch private Autoverwerter abgenommen. Der Betreiber der bundesweiten Online-Altauto-Annahmestelle in Neu Fahrland, Martin Falk, sagte: „Vom 19. Januar bis gestern haben wir einen Zuwachs an Entsorgungsaufträgen von über 200 Prozent zu verzeichnen.“ Zunehmend würden den Online-Dienst auch Autohäuser nutzen. Die Stadtentsorgung Step nimmt keine Autos entgegen, wie deren Sprecher Stefan Klotz sagte. KG

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