
© Andras Klaer
Landeshauptstadt: Klettern ohne Berge
Die Sektion Potsdam des Deutschen Alpenvereins lädt zum Schnupperklettern in den Volkspark Potsdam ein
Stand:
Potsdam bewegt sich! Bei der großen Sommeraktion der Potsdamer Neuesten Nachrichten unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jann Jakobs können Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren 15 verschiedene Sportarten in kostenlosen Schnupperkursen kennenlernen. Mit den mehr als 100 Veranstaltungen soll eine gesunde Lebensweise unterstützt und der sportliche Ehrgeiz der Kinder gefördert werden. Die PNN berichten in loser Folge über alle 15 vorgestellten Sportarten.
Heute: Klettern
Der rechte Fuß tritt auf den gelben Griff, die linke Hand greift nach dem roten. Wie geht es nun weiter? Der rechte Fuß findet Halt auf dem nächsten Griff, der nur wenige Zentimeter hervorsteht. Langsam und vorsichtig geht es an der Wand entlang. Die achtjährige Tabea aus Wilhelmshorst ist zum ersten Mal an einer Kletterwand. Der nächste Tritt geht daneben, doch zum Glück fällt man hier nicht tief.
Tabea ist eines von etwa 15 Kindern, die an diesem Tag im Volkspark Potsdam das Klettern ausprobieren. Genauer gesagt das Bouldern. Bei dieser Klettervariante gibt es keine Sicherungsseile und keine Klettergurte. Denn es geht nicht hoch hinaus. Die höchsten Griffe an der hufeisenförmigen Wand im Volkspark sind bei etwa vier Metern angebracht.
Die Kinder suchen sich ihren Kletterweg seitlich an der Wand entlang. In der ersten Runde dürfen alle Griffe benutzt werden. Danach wird es schwieriger: „Jetzt nehmt ihr bitte nur die gelben Griffe“, sagt Karin Plötner. Die Vorsitzende der Sektion Potsdam des Deutschen Alpenvereins (DAV) gibt Tipps und leistet Hilfestellungen. „Das Wichtigste sind die Füße, die müssen schön dicht an der Wand stehen“, rät sie den Kindern.
Der Schwierigkeitsgrad wird noch gesteigert. „Wir klettern jetzt mit nur einer Hand“, so die Anweisung von Karin Plötner. „Da kommt es darauf an, richtig gut auf den Füßen zu stehen“, erklärt sie. Der neunjährige Konstantin aus Kleinmachnow ist da skeptisch: „Bruno, das kriegen wir nicht hin“, sagt er zu seinem Freund. Doch Bruno legt sich mächtig ins Zeug und erntet dafür ein Lob von Karin Plötner. „Du machst das ganz toll!“, sagt sie anerkennend.
Etwa 600 Griffe gibt es an der Boulderwand im Volkspark. Jeder von ihnen trägt eine Nummer. Karin Plötner erklärt, dass es entlang der Wand Kletterrouten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden gibt. Die Griffe, die für diese Routen benutzt werden dürfen, sind genau festgelegt.
Vor 16 Jahren hat Karin Plötner ihre Leidenschaft für das Klettern entdeckt, sie gibt ihr Können und ihre Erfahrung mittlerweile gern und regelmäßig an Kinder weiter. Im Kletterturm „Kahleberg“, der Kletterhalle „Satori“ und in der Boulderhalle „Blockzone“ betreut der Deutsche Alpenverein Kinder-Klettergruppen.
Klettern sei für Kinder ein guter Sport, um Selbstvertrauen aufzubauen, so Karin Plötner. Nach einer Weile seien die kleinen Gipfelstürmer richtig stolz auf das Erreichte. Auch Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer würden durch den Klettersport gefördert. Für optimales Klettervergnügen sollte man auf die richtige Bekleidung achten: Eng anliegende Schuhe mit einer rutschfesten Gummisohle sorgen für guten Halt an der Wand. Die Hosen sollten bis über die Knie gehen, damit es keine Abschürfungen gibt.
Nach eineinhalb Stunden Klettern macht sich Erschöpfung breit. „Ganz schön anstrengend, was?“, fragt Karin Plötner. Doch auf dem letzten Kletterweg müssen die verbliebenen Kraftreserven noch einmal mobilisiert werden. Bis zum „Guckloch“ sollen es die Kinder schaffen. Das letzte Stück müssen sie sich mit beiden Händen hochziehen, bevor sie im „Ausguck“ sitzen und wirklich ein bisschen stolz sind.
Kontakt: Deutscher Alpenverein e.V. Sektion Potsdam, Haus der Jugend, Schulstraße 9, 14482 Potsdam Babelsberg; Internet: www.dav-potsdam.de; Tel.:0331-581 32 50; E-Mail: info@dav-potsdam.de Text
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