Landeshauptstadt: Kletterwand eine Nummer kleiner
Zum 100. Geburtstag muss sich der Alpenverein in Potsdam wohl mit einem Kompromiss zufrieden geben
Stand:
Bis nächsten Mittwoch braucht die Potsdamer Sektion des Deutschen Alpenvereins e.V. für ihre Kletterwand 10 000 Euro. Ob diese Summe noch zusammenkommt ist fraglich, gibt auch Jugend- und Ausbildungsreferent Robby Sandmann zu. Der Verein hatte in Gesprächen mit dem Stadtkontor erreicht, dass auf dem Sportplatz in der Straße Zum Kahleberg ein Kletterturm gebaut wird, die Stadt wird dabei als Bauträgerin und Betreiberin fungieren. Im Juni dieses Jahres wird es dann soweit sein: Die zwölf Meter hohe Felsnadel und eine breite Wand sollen eingeweiht werden.
Doch die Vorstellungen gehen auseinander: Von den vorhandenen 30 000 Euro kann neben dem Turm lediglich eine zehn Meter hohe und fünf Meter breite Übungswand gebaut werden. Dem Alpenverein wären sieben mal zehn Meter aber lieber. „Doch dafür“, so Sandmann, „brauchen wir weitere 10 000 Euro – und zwar bis Mittwoch, weil die Stadt dann den Auftrag vergeben will.“ Der Bitte, noch auf dem 100. Geburtstag des Vereins am 21. April die nötigen Mittel sammeln zu können, folgte die Stadt nicht. Frist ist der 21. März. Die breitere Wand, die der Verein sich wünscht, sei vor allem für Anfänger gedacht, da an ihr besonders das Abseilen mit Hilfe geübt werden könne. Auch Kurse, die der Alpenverein veranstaltet, könnten so für mehr Menschen angeboten werden. Außerdem muss bei der derzeitigen Planung auf die Plastikgriffe als Halterungen verzichtet und stattdessen nur mit Struktur im Stein gearbeitet werden. Die „Felsnadel“, ein zwölf Meter hoher Turm daneben, sei dagegen in erster Linie für selbstständige Kletterer gedacht. Auch hier wurden Einsparungen gemacht. Weil ein hohler Felsen aufwändiger und teurer wäre, wird er nun massiv gebaut. Auf das Üben im Schacht, dem so genannten Kamin, müssen die Kletterer deshalb verzichten.
Doch auch angesichts dieses Kompromisses lässt sich der Verein die Feierlaune nicht verderben. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Neubau überhaupt etwas für Potsdamer Kletterfreunde beitragen können.“ Nur die Berliner wird man wohl mit der kleineren Wand nicht wie gehofft nach Potsdam locken können, vermutet Sandmann. Den 100. Geburtstag werde man aber am 21. April in jedem Falle gebührend feiern. Der Tag beginnt mit einer Wanderung, danach wird im Buga-Park auf einem mobilen Turm geklettert und schließlich das Jubiläum mit einem Festabend in der Biosphäre begangen.Frida Thurm
Spenden für die Kletterwand an: Sektion Potsdam e.V. des Deutschen Alpenvereins, Deutsche Bank, BLZ: 120 700 24, Kontonummer: 309 664 100, Verwendungszweck „Spende Kletterturm“. Informationen bei Robby Sandmann, Tel.: (0331) 704 17 800. Karten für den Festabend in der Biosphäre per E-Mail an schatzmeister@dav-potsdam.de.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: