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Landeshauptstadt: Klimaneutrales Drewitz

Gartenstadt-Modell soll Stadtteil zum energetischen Vorzeigequartier in Potsdam machen

Von Peer Straube

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Drewitz - Nach dem vollständigen Umbau zur Gartenstadt im Jahre 2015 soll Drewitz Potsdams umweltfreundlichster Stadtteil sein. Ziel sei ein Quartier, das klimaneutral und emissionsfrei sei, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Donnerstag vor Journalisten.

Gemeinsam mit der Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam (EWP) will die kommunale Baugesellschaft Pro Potsdam bis Anfang 2013 ein Konzept entwickeln, in dem konkrete Maßnahmen aufgelistet sind. Einige Eckpunkte stehen allerdings bereits fest. Durch eine sukzessive Sanierung der Pro-Potsdam-Wohnblocks und aller öffentlichen Gebäude nach den jeweils neuesten gesetzlichen Standards werde der Energieverbrauch deutlich gesenkt, sagte Pro- Potsdam-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal. Eine weitere Verbesserung wird zudem durch den Umbau der Konrad-Wolf-Allee zu einem Park sowie durch weitere Begrünung der Innenhöfe erreicht werden. Zugleich wird der motorisierte Verkehr im Stadtteil reduziert und durch Tempolimits „entschleunigt“. Darüber hinaus setzen Pro Potsdam und EWP auf ein neues Modellprojekt, für das laut Westphal Fördermittel in Aussicht stehen: So sollen in Drewitz künftig Elektroautos mit Stellplätzen nebst Ladestationen angeboten werden. Das System solle als sogenanntes Car-Sharing funktionieren, erklärte Westphal: Mehrere Nutzer teilen sich ein Auto und damit auch dessen Kosten. Schließlich will die EWP den Anteil von Ökostrom im Stadtteil erhöhen. Der sei zwar schon jetzt recht hoch, sagte EWP-Chef Wilfried Böhme, doch es gebe noch Möglichkeiten. So wolle die EWP durch den Bau neuer Blockheizkraftwerke, die statt Erdgas Biomasse – also tierische und pflanzliche Erzeugnisse – zur Energiegewinnung nutzen. Dank Förderprogrammen sei diese Technologie inzwischen sogar rentabel, sagte Böhme. Weiterhin will die EWP die Dächer von Wohnblocks und städtischen Gebäuden zur Energiegewinnung nutzen – zum einen mit Solaranlagen, zum anderen durch den Einsatz von Thermotechnik, die zusätzlich zur Warmwasserbereitung beitragen soll. Schließlich sollen sich Einwohner auch über einen Bürgerfonds am Ausbau des Ökostromnetzes beteiligen können, so Böhme.

Im Juni soll der Umbau der Konrad-Wolf-Allee starten, kündigte die Stadtverwaltung an. In mehreren Bauabschnitten, beginnend in Höhe Robert-Baberske-Straße, soll die ungemütliche Betonpiste dann in einen Park umgewandelt werden. Damit haben sich inzwischen auch die Drewitzer angefreundet. Die meisten Anwohner seien inzwischen stolz darauf, dass ihr Stadtteil der erste ist, der energetisch saniert wird, sagte Klaus Mohrholz-Wensauer von der Bürgervertretung Drewitz. Peer Straube

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