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Landeshauptstadt: Klimawandel in Biosphäre

Pläne für Buga-Halle: Kletterparadies im Winter

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Bornstedter Feld - Palmen und tropische Pflanzen sollen auch in den nächsten Jahren in der Biosphäre bleiben. Hinzukommen könnte ein Gemeinschaftswerk mit dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, das auf unterhaltsame Weise den Besuchern Klimawandel und sonstige wissenschaftliche Erkenntnisse nahe bringt. Zumindest sei dies eine Variante, die er favorisiere, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs bei der gestrigen Vorstellung des neuen Betreibers.

Die Biosphäre ist wieder in städtischer Hand. Wie bereits berichtet wurde die Betreibergesellschaft von der Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft (BVG) der Landeshauptstadt Potsdam, einer Tochter des Unternehmerverbandes ProPotsdam, übernommen. Der neue Chef der Biosphäre ist BVG-Geschäftsführer Eckard Schaaf. Allerdings sei die Betreibung auf 18 Monate befristet, erklärte Jakobs. Parallel zum laufenden Betrieb werde die Stadt die Tropenhalle europaweit ausschreiben. Private Interessenten habe es schon mehrere gegeben, so der Oberbürgermeister. Man erwarte aber ausgereifte Nutzungsvorschläge mit Finanzierungskonzept, das die Stadt möglichst ganz aus der finanziellen Pflicht entlasse. Die Biosphäre GmbH erhalte aus der Stadtkasse einen maximalen Zuschuss von einer Million Euro. „Allerdings sollte sie das möglichst nicht ausschöpfen“, mahnte Jakobs. Vielmehr sollten Eckard Schaaf und seine 40 Mitarbeiter Ideen entwickeln, die die städtische Beteiligung schmälerten. Er sei erst seit vergangenem Freitag „im Amt“, sagte Schaaf. Und habe noch keine Zeit zu einem Ideenaustausch mit seiner Mannschaft gehabt. Mit Zahlen aber kennt sich der diplomierte Mathematiker und gelernte Buchhalter aus. In jedem Fall werde eine enge Zusammenarbeit mit dem Volkspark-Betreiber, dem Entwicklungsträger Bornstedter Feld, angestrebt, sagte ProPotsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius. So werde über Rabatte beim Erwerb einer Kombikarte für Park und Halle nachgedacht. Außerdem solle das Grüne Klassenzimmer – der sinnliche Biologieunterricht – für Schlechtwettertage vom Freigelände in die Biosphäre verlegt werden, so Müller-Zinsius. Ebenso könne die Orangerie der Halle, ein für Großveranstaltungen ausgelegter Ort, zum Beispiel in Wintermonaten zu einem Indoor-Kletter-Paradies umgebaut werden. Anbieter seien willkommen. Ebenso wolle man die Zahl der Fremdveranstaltungen erhöhen. Orangerie und Gastronomie der Biosphäre sind mietbar. Im vergangenen Jahr sei man auf rund 50 solcher Veranstaltungen gekommen. Der Förderrahmen sei damit aber noch nicht ausgeschöpft, erklärte der neue Biosphäre-Chef. Als die Halle zum Potsdamer Buga-Jahr 2001 im Bornstedter Feld errichtet wurde, verpflichtete sich die Stadt den Förderzweck einer „touristischen Fördermaßnahme“ 15 Jahre lang aufrecht zu erhalten. Andernfalls müsste Potsdam Fördermittel zurückzahlen. Nach der Bundesgartenschau hatte Großkinobetreiber Hans-Joachim Flebbe die Tropenwelt übernommen und die Biosphäre GmbH gegründet. Nach Flebbes Ausstieg hatte die Gesellschaft Insolvenz angemeldet, ist aber seit dem vergangenen Jahr wieder schuldenfrei. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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