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Landeshauptstadt: Klinikum gründet Catering GmbH Geschwister-Scholl-Heim einer der Hauptkunden

Mit dem Personal der Speiseversorgung – insgesamt 37 Vollkräfte – gründet das Klinikum Ernst von Bergmann zum 1. Januar 2007 eine Catering GmbH.

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Mit dem Personal der Speiseversorgung – insgesamt 37 Vollkräfte – gründet das Klinikum Ernst von Bergmann zum 1. Januar 2007 eine Catering GmbH. Einer solchen Ausgründung stimmten am Mittwochabend mehrheitlich die Stadtverordneten zu. Man erhoffe sich von der hundertprozentigen Klinikum-Tochter „Optimierungspotenziale“, sagte der Finanzbeigeordnete Burkhard Exner. Und über das Produkt Verpflegung auch lukrative Einnahmen.

Kunden der Catering-Gesellschaft könnten beispielsweise Senioreneinrichtungen oder Pflegeheime in der Stadt sein, sagte die Sprecherin des Klinikums Ernst von Bergmann, Theresa Decker. Außerdem wolle sich das neue Unternehmen auch als Veranstalter versuchen; das sei aber zunächst nur eine Idee, so die Klinik-Sprecherin. Hauptauftraggeber bleibe natürlich das Klinikum selbst, das jährlich zwischen 30 000 und 40 000 Patienten stationär aufnehme. Insgesamt käme man bei deren Versorgung mit Frühstück, Mittagessen und Abendbrot auf rund 300 000 „Beköstigungstage“. Diese berechneten sich nach der Verweildauer der Kranken, erklärte Decker. Hinzu käme auch nach der ebenfalls am Mittwoch in der Stadtverordnetenversammlung gefällten Entscheidung, die Essensversorgung des Geschwister-Scholl- Heimes. Das Klinikum Ernst von Bergmann wird nämlich der Stadt das Seniorenheim abkaufen und in einem Neubau 100 Pflegeplätze schaffen.

Wenn der Gesellschaftsvertrag für die Catering GmbH am Januar in Kraft tritt, seien die alten Arbeitsverträge der Mitarbeiter darin enthalten. Die Gewerkschaft Verdi sei deshalb auch mit der Ausgründung einverstanden gewesen, hatte Exner erklärt. „Eine mutige Formulierung“, sagte hingegen Georg Güttner-Mayer, Landesfachbereichsleiter Gesundheit, Wohlfahrt und Kirche, bei Verdi. Eine Gesellschaftsgründung sei eine betriebswirtschaftliche Entscheidung, die eine Gewerkschaft zur Kenntnis nehme, wie Güttner-Mayer sagte. Verdi habe aber die Verhandlungen im Vorfeld der Ausgliederung „flankierend begleitet“ und die tarifliche Regelung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesichert, so der Fachbereichsleiter. Innerhalb des ersten Jahres nach Gesellschaftsgründung darf an den bestehenden Arbeitsverhältnissen nichts geändert werden, danach allerdings bestehe die Möglichkeit der Änderungskündigung. Das sei aber nicht geplant, betonte Klinikum-Sprecherin Decker. Solche Entscheidungen seien ja schließlich auch abhängig vom Erfolg einer Gesellschaft. Deshalb warte man nun ab, so Decker. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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