Landeshauptstadt: Klinikum plant Kooperation mit Jyväskylä
Müller reist für vier Tage in die finnische Partnerstadt / Angebot zum Psychologen-Ärzteaustausch
Stand:
Die Städtepartnerschaft zwischen Potsdam und dem finnischen Jyväskylä feiert „Silberhochzeit“ und soll mit handfesten Kooperationen vertieft werden.
Sozialdezernentin Elona Müller reist heute mit dem Vorschlag ins Land der 10 000 Seen, eine Zusammenarbeit zwischen dem Klinikum „Ernst von Bergmann“ und dem Krankenhaus von Jyväskylä aufzubauen. Sie sei mit Klinikum-Chef Steffen Grebner übereingekommen, einen gegenseitigen Austausch von Ärzten, vor allem im psychologischen Bereich, anzuregen, sagte Müller gestern auf PNN-Anfrage. Man verfüge dort über „hervorragende Erfahrungen“ auf diesem Gebiet, die sich auch Potsdam zunutze machen könne, erklärte Müller.
Zu dem viertägigen Besuch in die Partnerstadt fährt die Dezernentin heute in Vertretung von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Das Stadtoberhaupt konnte die Einladung aus Finnland nicht selbst wahrnehmen, weil er als Vorsitzender des kommunalen Arbeitgeberverbandes Mitglied der Schlichtungskommission im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes ist. Auf Müllers Programm steht zudem ein Erfahrungsaustausch über die jeweiligen städtischen Probleme und ihre konkreten Lösungsansätze. So werde Potsdams oberster Wirtschaftsförderer Stefan Frerichs, der ebenfalls Mitglied der Delegation ist, in Jyväskylä über das Stadtentwicklungskonzept Wohnen berichten. Auch über Fragen der Arbeitsmarktförderung wolle man sich austauschen, sagte Müller. So werde sie die hiesigen Erfahrungen mit dem Regionalbudget vorstellen, bei dem Geld aus dem EU-Sozialfonds für besondere Projekte zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit eingesetzt wird. Die bereits seit zwei Jahren bestehende Zusammenarbeit im Kita-Bereich wolle man ebenfalls weiter ausbauen. Schließlich soll eine bereits lose abgesprochene Konzertreise des Jyväskyläer Chors „Continovum“ in diesem Jahr nach Potsdam festgezurrt werden.
Die Städtepartnerschaft Jyväskyläs mit Potsdam besteht seit 1985. Ein solches vertraglich untermauertes Freundschaftsband verbindet die mit rund 130 000 Einwohnern siebtgrößte Stadt Finnlands auch mit dem ungarischen Debrecen, Niiza in Japan und Minturno in Italien. Die Stadt liegt 270 Kliometer nördlich von Helsinki in Mittelfinnland und wurde 1837 am Nordufer des Päijännesees gegründet. Sie ist vor allem als Zentrum der Papier-, Holz- und Metallindustrie bekannt. Seit 1966 gibt es dort auch eine Universität. Viele bekannte Sportler stammen aus Jyväskylä, etwa die Skisprung-Legende Matti Nykänen. pee
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: