Landeshauptstadt: Klinikum: Tack verlangt Aufklärung Krankenhaus-Chef Grebner unter Druck
Die internen Äußerungen des Chefs des städtischen Ernst-von-Bergmann-Klinikums, Steffen Grebner, zu den geplanten Einsparungen in der Psychiatrie, lassen im brandenburgischen Gesundheitsministerium die Alarmglocken schrillen. Sie erwarte „umgehend eine Klarstellung der im PNN-Artikel veröffentlichten Fakten durch die Leitung des Klinikums“, sagte gestern die zuständige Ministerin Anita Tack (Linke).
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Die internen Äußerungen des Chefs des städtischen Ernst-von-Bergmann-Klinikums, Steffen Grebner, zu den geplanten Einsparungen in der Psychiatrie, lassen im brandenburgischen Gesundheitsministerium die Alarmglocken schrillen. Sie erwarte „umgehend eine Klarstellung der im PNN-Artikel veröffentlichten Fakten durch die Leitung des Klinikums“, sagte gestern die zuständige Ministerin Anita Tack (Linke).
Wie am Wochenende berichtet, sind brisante Dokumente aufgetaucht, die die geplanten Einsparungen in der Psychiatrie in einem anderen Licht erscheinen lassen als die bisherigen offiziellen Verlautbarungen der Klinik-Leitung. Laut einem den PNN vorliegenden Gesprächsprotokoll vom 15. Juli soll Grebner im kleinen Kreis die „Notwendigkeit von Eisparungen“ betont haben. Die Psychiatrie sei dafür geeignet, „weil die Patienten dort meist nicht so mündig seien, sich nicht so schnell beschwerten und auch nur selten Besuch bekämen“, heißt es weiter in dem nicht unterzeichneten Papier, dessen Authentizität jedoch von mehreren Mitarbeitern des Klinikums bestätigt wurde.
Unterdessen übt der Potsdamer Kreisverband der Linken scharfe Kritik und verbindet sie mit dem Ruf nach persönlicher Verantwortung. Die „menschenverachtende Äußerung von Grebner“ über die Patienten der Psychiatrie müsse „Konsequenzen“ haben, forderte Linke-Kreisvorstand Sascha Krämer. Der „Umgang mit den Menschen“ werde im Fall des Klinikums „permanent aufs Äußerste strapaziert“. Das Klinikum müsse – bei allem wirtschaftlichen Denken – zuallererst für jene da sein, die Hilfe benötigen. Linke-Kreisvize Ronny Besancon sprach angesichts der Äußerungen Grebners, der derzeit im Urlaub weilt, von einem „mittelschweren Skandal“. pee
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