Landeshauptstadt: Klipp gibt nicht auf
Neuer Anlauf für Sanierung der Mangerstraße
Stand:
Berliner Vorstadt - Trotz eines Neins der Stadtverordneten und heftigen Gegenwinds von den Anwohnern gibt Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) eine Sanierung der Mangerstraße noch nicht verloren. Den Bauausschuss überraschte der Dezernent am Dienstagabend mit der Ankündigung, die Planungen noch einmal zu überarbeiten und abermals eine Anwohnerbefragung zu starten. Als Basis soll nun wieder die Pflastervariante dienen.
Diese Lösung, die 400 000 Euro teurer ist als eine von der Bauverwaltung favorisierte Asphaltierung der Fahrbahn, war allerdings schon einmal am Widerstand der Anwohner gescheitert. Sie müssen laut Gesetz an den Ausbaukosten beteiligt werden – zu 50 Prozent. Erst in der vergangenen Woche hatten die Stadtverordneten eine Sanierung der Mangerstraße endgültig abgelehnt. Klipps Antrag auf Asphaltierung fand dabei ebenso wenig eine Mehrheit wie ein Kompromissvorschlag der SPD, die Straße mit Kleinpflaster auszubauen.
Dennoch will Klipp nun auf der Grundlage dieses Vorschlags einen neuen Vorstoß machen. Er sei der Auffassung, dass es diesmal gelingen werde, eine Mehrheit der Anlieger von den Vorteilen einer Sanierung zu überzeugen, so der Dezernent, ohne seinen Optimismus jedoch näher zu begründen. Offenbar gingen die Umplanungen trotz der Ablehnung durch die Stadtverordneten nun mit überraschender Zügigkeit voran. Bereits „ab Ende dieser Woche“ sollen die Anlieger abermals befragt werden, kündigte Klipp an. Bis Ende November soll ein Ergebnis vorliegen. Parallel habe man mit den Stadtwerken vereinbart, dass diese im Winter den erforderlichen Bau neuer Leitungen durchführen, so Klipp. Ein positives Anwohnervotum vorausgesetzt, könnten im Frühjahr 2011 die Pflasterarbeiten in der Mangerstraße beginnen. Grund für die Eile sind die Bedingungen des Konjunkturpaketes (KP) II, aus dessen Topf die Sanierung der Straße hauptsächlich bezahlt werden soll. Mit KP-II-Geld geförderte Baumaßnahmen müssen nicht nur bis Ende 2011 fertig, sondern auch abgerechnet sein.
Das Hickhack um die Mangerstraße dauert bereits ein Jahr. Seinerzeit hatte die Bauverwaltung die geplante Asphaltierung mit Lärmschutz begründet – eine Bedingung, um KP-II-Mittel verwenden zu können. Auf Nachfrage der Stadtverordneten hatte die Verwaltung zudem behauptet, die Fördermittel könnten nicht für andere marode Straßen verwendet werden. Monate später hieß es dann, andere Straßen kämen doch infrage, nur sei es für eine Umplanung zu spät. pee
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: