Landeshauptstadt: Klipp verteidigt Boardinghaus Kultur in Schiffbauergasse sei nicht beeinträchtigt
Berliner Vorstadt - Im Streit um das geplante Boardinghaus, eine Art Langzeithotel, in der Schiffbauergasse geht die Bauverwaltung in Verteidigungsstellung. Die erteilte Baugenehmigung stehe „im Einklang mit dem Beschluss der Stadtverordneten zum Thema Wohnen in der Schiffbauergasse“, sagte gestern Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne).
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Berliner Vorstadt - Im Streit um das geplante Boardinghaus, eine Art Langzeithotel, in der Schiffbauergasse geht die Bauverwaltung in Verteidigungsstellung. Die erteilte Baugenehmigung stehe „im Einklang mit dem Beschluss der Stadtverordneten zum Thema Wohnen in der Schiffbauergasse“, sagte gestern Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne).
Klipp reagierte damit auf einen PNN- Bericht vom Donnerstag, wonach die Genehmigung für das Boardinghaus, das der Oldenburger Investor Dirk Onnen neben dem Parkhaus errichten will, gegen den erklärten Willen des Stadtparlaments verstößt. Die Stadtverordneten hatten 2006 mehrheitlich beschlossen, dass jegliche Wohnnutzung in der Schiffbauergasse auszuschließen sei. Grund war die Befürchtung, Anwohner könnten gegen den zu erwartenden Lärm eines für rund 100 Millionen Euro geschaffenen Kulturstandortes klagen. Allerdings wurde der Beschluss nie umgesetzt, weil die Bauverwaltung es versäumt hatte, den Bebauungsplan in Kraft treten zu lassen. Auf dieses Versäumnis beruft sich die Bauverwaltung heute. Angesichts des fehlenden B-Plans sei auch der Beschluss, keine Wohnnutzung in der Schiffbauergasse zuzulassen, hinfällig. Gestern erklärte Klipp, ein Boardinghaus entspreche „vom Charakter“ einer gewerblichen Nutzung und sei daher zulässig. „Dauerhaftes Wohnen im Rahmen der klassischen Vorstellung von Wohnen ist mit dieser Art der Nutzung nicht in Verbindung zu bringen.“
Wie berichtet plant Onnen insgesamt 33 Apartments, die etwa vorübergehend in Potsdam arbeitende Geschäftsleute, Wissenschaftler oder Filmschaffende mieten können – für Wochen oder gar Monate. Ob dies einer Wohnnutzung entspricht oder nicht, will SPD-Fraktionschef Mike Schubert juristisch prüfen lassen, sagte er den PNN. Im Widerspruch zur Ankündigung Schuberts, der auch SPD-Kreischef ist, steht die Aussage des SPD-Stadtverordneten Till Meyer, der das Onnen-Projekt begrüßte. Die Schiffbauergasse müsse „brummen“. Das Boardinghaus werde den Kulturstandort „beleben“, sagte Klipp. Der Betreiber werde zu Schallschutzmaßnahmen verpflichtet. Klipp widersprach auch Kulturdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU), das Gästehaus sei ein Hinderungsgrund, das Theaterschiff an den Kulturstandort zu holen. Derlei „Mutmaßungen“, so Klipp, „entbehren jeglicher Grundlage“. pee
Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.
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