Landeshauptstadt: Klipp will neue Planung im Kirchsteigfeld Nur Erschließungsstraße durch den Wald
Kirchsteigfeld - Für eine Neuplanung des Gewerbegebiets im Kirchsteigfeld spricht sich Baubeigeordneter Matthias Klipp (B ’90/Grüne) aus. Nachdem, wie berichtet, die Stadtverordnetenversammlung den Plänen von Investor Henrik Aldinger für ein riesiges Einkaufscenter mit Autobahnanschluss eine Absage erteilt hat, setzt Klipp nun auf die kommunale Planungshoheit.
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Kirchsteigfeld - Für eine Neuplanung des Gewerbegebiets im Kirchsteigfeld spricht sich Baubeigeordneter Matthias Klipp (B ’90/Grüne) aus. Nachdem, wie berichtet, die Stadtverordnetenversammlung den Plänen von Investor Henrik Aldinger für ein riesiges Einkaufscenter mit Autobahnanschluss eine Absage erteilt hat, setzt Klipp nun auf die kommunale Planungshoheit. „Kein privater Investor hat Anspruch auf die Schaffung von Planungsrecht“, sagte er gestern beim „Rathausreport live“, dem politischen Frühschoppen der Linken im Jugendclub Off line in der Miami-von-Mirbach-Straße.
Klipp will den Bebauungsplan Nummer 18 weiterentwickeln, der unter anderem Einzelhandel ausschließt. Der Plan aus dem Jahre 1993 sah neben 198 100 Quadratmetern Fläche für 2800 Wohnungen auch rund 180 000 Quadratmeter für ein Gewerbegebiet vor. Durch Letzteres sollten 5000 Arbeitsplätze entstehen. Während die Wohnungen bis 1998 im Wesentlichen fertig waren, blieb das Gewerbegebiet mangels Investoreninteresse als Brache liegen. Durch eine „bessere Vermarktung der Flächen“ hofft Klipp, die Situation zu verbessern. Außerdem will er den „zentralen Versorgungsbereich Kirchsteigfeld“ stärken.
„Ich bin froh über den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung“, so der Beigeordnete. Auf Antrag der Fraktion von Bündnis ’90/Die Grünen hatte diese am Mittwoch die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans nach Aldingers Vorgaben abgelehnt. Erst solle gutachterlich geprüft werden, was sinnvoll und möglich ist. Insbesondere ein Abgleich mit dem Einzelhandelskonzept müsse erfolgen.
Laut Klipp stehe außerdem die Verkehrserschließung auf dem Prüfstand. „Wenn wir Gewerbebetriebe mit acht bis zehn Mitarbeitern ansiedeln, brauchen wir nur eine kleine Erschließungsstraße.“ Dadurch könne ein großer Teil des zwölf Hektar umfassenden Kiefernbestandes an der Autobahn erhalten bleiben. Dessen geplante Abholzung hatte den besonderen Unmut von Anwohnern und Bürgerinitiativen hervorgerufen. Klipp macht jedoch selbst darauf aufmerksam, dass der Flächennutzungsplan statt des Kiefernwaldes eine Gewerbefläche vorsehe. „Die Stadtverordnetenversammlung kann das noch ändern“, sagte er. Der Fraktionschef der Linken, Hans-Jürgen Scharfenberg, versicherte schon vorab: „Wir werden dem nicht zustimmen“. Günter Schenke
Günter Schenke
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