
© dpa
Doku "Potsdam - Preußenpracht und Plattenbau": Klischeehafte 30 Minuten Potsdam im TV
Eine halbstündige TV-Dokumentation zeigte die schönen Seiten der Stadt Potsdam. Doch Potsdamer haben sich darin nicht unbedingt wiedergefunden, meint Autorin Sonja Müller.
Stand:
Potsdam - Tag der Deutschen Einheit, schönstes Spätsommerwetter – und da fernsehen? Ja, denn das ZDF widmete sich just an diesem Tag zu guter Sendezeit, 18.30 Uhr, der Stadt Potsdam. „Potsdam – Preußenpracht und Plattenbau“ hieß die halbstündige Dokumentation. Um es vorweg zu sagen: Die Erwartungen, die sowohl Titel als auch Sender geweckt hatten, wurden nicht erfüllt. Bei allem Verständnis für die Erklär-Bilder, die es braucht, um dem Zuschauer Potsdam näherzubringen – die Klischees, die dazu herangezogen wurden, können wohl alle Potsdamer kaum mehr sehen.
Auch der Ausflug in die Geschichte der Frauenfußballerinnen und ihres Trainers Bernd Schröder fiel, bei aller Zuneigung zu Turbine, langatmig aus. Erst mit der Zeit bekam der Film Dynamik, wirkte authentischer. Neckisch die historischen Aufnahmen, allerdings fiel dort auch eine Aussage, die nicht unwidersprochen bleiben sollte: Das Problem der steigenden Mieten in der Innenstadt, das gab es zu DDR-Zeiten natürlich nicht so wie heute. Der Film behauptete anderes. Von Schaden war der TV-Auftritt für Potsdam sicher nicht – die Grundbotschaft stimmte schließlich: Der Ost-West-Schmelztiegel Potsdam funktioniert. Als Potsdamer hätte man sich aber doch gern besser darin wiedergefunden.
Sonja Müller
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: