Landeshauptstadt: Knappes Ja für Wohnungen an der Nuthestraße Streit um Sichtachsen geht weiter
Zentrum-Ost - Im Streit um die geplante Wohnbebauung zwischen Zentrum-Ost, Nutheschnellstraße und Havelufer hat der Investor einen ersten, knappen Erfolg erzielt. Der Bauausschuss stimmte am Dienstagabend zwar für die Aufstellung eines Bebauungsplans für das rund zwei Hektar große Areal, doch es gab erneut Kritik an den Dimensionen des Projekts.
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Zentrum-Ost - Im Streit um die geplante Wohnbebauung zwischen Zentrum-Ost, Nutheschnellstraße und Havelufer hat der Investor einen ersten, knappen Erfolg erzielt. Der Bauausschuss stimmte am Dienstagabend zwar für die Aufstellung eines Bebauungsplans für das rund zwei Hektar große Areal, doch es gab erneut Kritik an den Dimensionen des Projekts. Auch Schlösserstiftung und Landesdenkmalamt lehnen den Umfang der Bebauung ab, weil sie Sichtachsen zwischen dem Park Babelsberg und der Innenstadt berührt sehen.
Die Firma BMP Immobilienentwicklung Berlin plant auf der Brache fünf je drei- bis fünfgeschossige Wohnblocks, die parallel zur Nuthestraße und zum Humboldtring errichtet werden sollen. Hinzu kommen kleinere Gebäude in Richtung Zentrum-Ost und Havel. Im Ganzen geht es um etwa 300 Wohnungen.
Um die Dimensionen des Eingriffs in die Kulturlandschaft zu demonstrieren, hatte die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche die Gebäudehöhen mithilfe von Luftballons und Scheinwerfern simuliert. Im Beisein von Vertretern des Landesdenkmalamtes und der Schlösserstiftung sollte nachempfunden werden, wie die Wohnblocks von verschiedenen Punkten im Park Babelsberg, etwa von der Bismarckbrücke und vom Flatowturm, aber auch in Blickrichtung von der Langen Brücke durch die Neue Fahrt aus wirken. Das Ergebnis sorgte im Ausschuss für Diskussionen. Tatsächlich waren die Gebäude hinter der teils sehr dichten Vegetation entlang der Nuthestraße auf den Bildern zumeist kaum auszumachen. Stadtplanungschef Andreas Goetzmann räumte allerdings ein, dass ein Teil der Bäume, die jetzt noch die Gebäude verdecken würden, für das geplante Wohnquartier gefällt werden muss. Dies könne die Simulation nicht berücksichtigen.
SPD und Teile der Linken sahen kein Problem und stimmten für die Bebauung. Angenommen wurde auch ein SPD-Antrag, wonach der Investor einen Teil der Wohnungen als Sozialwohnungen vorhalten soll. Finanziert werden soll das aus der Bodenwertsteigerung im Zuge der Umwidmung der Fläche zu Bauland. Um das Vorhaben in Gänze umzusetzen, muss allerdings der Flächennutzungsplan geändert werden, weil die Hälfte der beanspruchten Fläche dort noch als öffentliche Grünfläche deklariert ist. Die Grünen scheiterten mit der Forderung, diese Grünfläche von der Bebauung auszunehmen. Das verlangen auch Landesdenkmalamt und Schlösserstiftung. pee
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