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Von Ingmar Höfgen: Knappster aller Siege

SV Babelsberg 03 holte durch einen Treffer Frahns bei Türkiyemspor drei Punkte

Stand:

Eine Chance, ein Treffer, drei Punkte – dank eines Kopfballtores von Daniel Frahn haben die Babelsberger Regionalliga-Fußballer am Sonnabend in die Erfolgsspur zurückgefunden. Nach zuletzt zwei torlosen Unentschieden siegten sie bei Türkiyemspor Berlin mit 1:0 (1:0). Damit wahrten sie ihren Vorsprung an der Tabellenspitze, der in letzten Wochen etwas geringer geworden war.

„Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, über den Rest müssen wir aber reden“, sagte der Trainer und Sportliche Leiter Dietmar Demuth, der seinen Schützlingen eine „grottenschlechte“ Partie bescheinigte.

Die einzige torgefährliche Aktion der Gäste gelang in der 35. Minute: Guido Kocer flankte von der rechten Seite in den Strafraum, wo neben Torwart Konstantin Filatow nur Daniel Frahn und Murat Doymus warteten. Frahn stieg höher als Doymus und veränderte leicht die Flugbahn des Balles, der daraufhin genau im langen Eck landete. Später wurden die beiden Punktebringer ausgewechselt.

Der Treffer kam aus dem Nichts und führte auch wieder dorthin zurück. Für die 456 Zuschauer weitgehend unattraktiv, prägten bei allem Engagement Fehlpässe, misslungene Aktionen, ausbleibende Abschlüsse und fehlende Ideen die Szenerie auf beiden Seiten fast während der gesamten Spielzeit. Gegen die tief stehende, bewegliche Verteidigungsformation der Gastgeber gab es kaum ein Durchkommen. Den Unterschied zwischen Spitzenreiter und Abstiegskämpfer machte letztlich Frahns Treffer.

Den zweiten Babelsberger Rausgucker lieferte Torwart Marian Unger. Mit einer sensationellen Parade kratzte er nach einer Viertelstunde Cihan Dogans Schuss aus 18 Metern aus seinem linken oberen Eck und verhinderte so einen Rückstand. Es war die beste von vier Möglichkeiten, die die Gastgeber allesamt in der ersten Hälfte verbuchten. Immer wieder über links gefährlich, schoss Ali Avcioglu knapp drüber (4.), blockte Björn Laars Marcus Steinwarth im letzten Moment (9.), landete Süleyman Koc'' Schuss am Außennetz (22.).

„Da war viel zu viel Hektik, wir haben viele zu viele Chancen zugelassen“, monierte Demuth. Sein Wunsch, „dass wir den Ball länger in unseren Reihen halten“, wurde auch nach dem Wiederanpfiff kaum realisiert. In der Abwehrarbeit waren die Babelsberger konsequenter, deshalb musste Torwart Unger sein Können nicht mehr aufblitzen lassen.

Schon vor dem Anpfiff hatte es großen Ärger gegeben. Beide Teams mussten sich auf einem Grünstreifen außerhalb des Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadions erwärmen, weil sich der Platzwart Sorgen um den Rasen machte. „Das ist ein Fußballplatz, nicht Tante Käthes Zierrasen in der Gartenlaube“, echauffierte sich Demuth.

Dass die 03er im Fall des Misserfolges mit Protest gedroht hätten, wollte Geschäftsführer Ralf Hechel nicht bestätigen. Dafür kündigte Hechel an, sich beim DFB beschweren zu wollen. Die Regionalliga sei schließlich keine Kirmesliga, bei den vorgesehenen 60 Minuten Vorbereitung auf der Spielfläche hätte man zum Beispiel feststellen können, dass Weidlich das falsche Schuhwerk gewählt habe.

SV Babelsberg 03: Unger; Weidlich, Laars, Surma, Rudolph; Civa, Prochnow; Ergirdi (89 Hartwig), A. Müller, Kocer (60. Hebisch); Frahn (70. Moritz)

Ingmar Höfgen

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