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ATLAS: Knirsch

Eine große Bibliothek, ein Haus des Wissens und der Kultur im Zentrum einer Landeshauptstadt, gilt vielen als Selbstverständlichkeit. Schon der Aufklärer auf dem Thron, Friedrich der Große, setzte Gebäude, die der Mehrung des Wissens dienten, am liebsten direkt in die Mitte der Stadt, an den schönsten Platz.

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Eine große Bibliothek, ein Haus des Wissens und der Kultur im Zentrum einer Landeshauptstadt, gilt vielen als Selbstverständlichkeit. Schon der Aufklärer auf dem Thron, Friedrich der Große, setzte Gebäude, die der Mehrung des Wissens dienten, am liebsten direkt in die Mitte der Stadt, an den schönsten Platz. In Potsdam ist dies für die Stadt- und Landesbibliothek nicht ganz gelungen, schließlich ist der Platz der Einheit nicht der Alte Markt. Dennoch ist der Standort zumindest zentral und der Verbleib der Bibliothek ein Gewinn. Vor allem, da nun bekannt wurde, dass es Leute gibt, die ernsthaft vorschlugen, die Bibliothek ins Bahnhofscenter abzuschieben. Vor diesem Hintergrund wird die hohe Emotionalität, die die Verteidiger der Bibliothekssanierung an den Tag legen, sehr verständlich. Ja, dann haben sie sogar alles richtig gemacht. Der Verlust eines eigenen Bibliothekshauses in der Stadt der Wissenschaften – wer kommt bloß darauf? Freilich wird das städtebauliche Problem der Einbindung der Bibliothek bleiben. Entsteht ein neues Quartier auf dem alten Stadtgrundriss, wird es an den Flanken der Bibliothek knirschen. Diesen Zusammenprall der Architekturen wird Potsdam in der Zukunft nicht immer wieder reproduzieren. Insofern ist die Sanierung nach jetziger Planung nicht nachhaltig.

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