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Landeshauptstadt: Knobloch für Potsdam-Synagoge

Zentralrat der Juden uneinig in Neubau-Frage

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Die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat sich für den geplanten Synagogen-Neubau in Potsdam ausgesprochen. „Ich freue mich über jede Synagoge und jede jüdische Einrichtung, die neu entsteht“, sagte Knobloch gegenüber einer Regionalzeitung. Damit ging sie auf Distanz zum Generalsekretär des Zentralrats, Stephan J. Kramer, der das Vorhaben weiter ablehnt (PNN berichteten). Der Bauverein Neue Synagoge Potsdam will bis 2010 das Projekt umsetzen. Ausschließlich aus Spenden soll nach seinen Angaben die 3,5 Millionen Euro teure Synagoge entstehen.

Damit neue jüdische Einrichtungen „mit Leben erfüllt werden können, müssen zunächst die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden“, sagte Knobloch. Kramer erneuerte derweil seine Kritik an einer neuen Synagoge in Potsdam. Er halte es für ein „Prestigeprojekt“ und für „zynisch“ angesichts der finanziellen Lage der anderen sechs jüdischen Gemeinden im Land. „Ich finde es makaber, dass auf der einen Seite 3,5 Millionen Euro für ein Gebäude zusammengetragen werden sollen, das überdimensioniert ist, und andererseits die übrigen jüdischen Gemeinden nicht wissen, wo sie ihre Gottesdienste halten sollen oder aber in ungeheizten Räumen beim Beten frieren“, bekräftigte der Generalsekretär seine Haltung. Bereits kurz vor Weihnachten 2006 hatte Kramer das Vorhaben als „Verhöhnung“ der anderen Gemeinden im Land bezeichnet und beim Bauverein einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. „Diese Äußerungen sind schädigend auch für alle Juden in Deutschland“, sagte damals Vereinsvorsitzender Horst-Dieter Weyrauch. Er erwartet nun ein klärendes Gespräch mit dem Zentralrat. Zugleich kündigte Weyrauch an, bei einer Mitgliederversammlung des Bauvereins am 23. Januar mögliche Konsequenzen zu diskutieren. dpa

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