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Landeshauptstadt: Knöllchen-Ärger am Waldbad

Stadt will weiter gegen Falschparker vorgehen

Stand:

Umstrittene Knöllchenoffensive in der Sommerzeit: Das Ordnungsamt hat angekündigt, verstärkt Falschparker am Waldbad Templin zu bestrafen. Das kündigte Stadtsprecher Markus Klier auf PNN-Anfrage an. „Wenn wir wie am Wochenende nach Beschwerden vor Ort gerufen werden, dann kommen wir auch.“

Mitarbeiter des Ordnungsamts hatten am Wochenende rund um das Bad herum Falschparker aufgeschrieben, die auf den Seiten- und Mittelstreifen der Templiner Straße parkten. Das Problem: Der für 300 Autos ausgelegt Parkplatz des Bades war wegen des heißen Wetters restlos überfüllt, andere Parkflächen in der Gegend gibt es nicht. Insgesamt kamen am Samstag 2760 und am Sonntag 3560 Badegäste, viele nahmen danach ein Knöllchen mit nach Hause. Bürger wie der Potsdamer Steffen Hirzel reagierten aufgebracht. „Hier wird abgezockt, nichts anderes“, erklärte er gegenüber den PNN.

Dennoch verteidigt die Stadtverwaltung ihr Vorgehen. Am Wochenende habe das Ordnungsamt auf eine Bitte der Polizeileitstelle reagiert, nachdem dort Bürgerhinweise und Beschwerden der Havelbus-Gesellschaft zu katastrophalen Zuständen eingegangen seien. Havelbus-Geschäftsführer Dieter Schäfer sagte den PNN, Fahrer der über die Templiner Straße führenden Linie 607 seien zwischen den parkenden Autos kaum mehr durchgekommen. „Wir müssen unsere Fahrpläne einhalten und wollen auch niemanden schädigen.“ Denn in so einer durch parkende Autos beengten Situation könnten leicht mal Seitenspiegel abgefahren werden. Laut Stadtsprecher Klier müssten ebenfalls gerade bei großer Hitze die Rettungswege an Badestellen freigehalten werden, damit bei einem Notfall auch Krankenwagen ungehindert ins Bad gelangen können. Solche gesetzlichen Vorschriften könne auch keine Ausnahmesituation wie ein heißer Sommertag außer Kraft setzen, so Klier. Wegen zugeparkter Rettungswege habe das Ordnungsamt beispielsweise auch in der Seestraße am Heiligen See und in der Seepromenade in Groß Glienicke einschreiten müssen.

Keine Bewertung der Knöllchen-Offensive mochte die Stadtwerke-Tochter Bäderlandschaft Potsdam GmbH abgeben, die das Waldbad betreibt. Ihr Sprecher Stefan Klotz sagte lediglich, die Zahl der Stellplätze sei nach wiederholten Engpässen im vergangenen Jahr bereits um 64 auf rund 300 erweitert worden, wegen bestehender Grundstücksverhältnisse sei eine weitere Vergrößerung nicht möglich. „Das ist für ein Strandbad dieser Größe ein vergleichsweise guter Wert.“ Dennoch könnten an Sommertagen schon vormittags Engpässe entstehen, räumte Klotz ein: „Wir empfehlen die Anreise mit Bus, Wassertaxi oder Fahrrad.“ HK

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