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Sport: Knoten geplatzt
René Drechsler will heute Abend im Handballspiel gegen Leipzig seine starke Form bestätigen
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Die Handballer des 1. VfL Potsdam haben derzeit einen Lauf in der zweiten Handball-Bundesliga und wollen die gute Form heute Abend mit zum Auswärtsspiel nach Leipzig nehmen. „Klar ist Leipzig der Favorit“, so Trainer Rüdiger Bones. „Aber wir spielen zurzeit wirklich gut und wollen das auch wieder zeigen.“
Positiv überrascht ist der Trainer vom sehr guten Agieren des Innenblocks von Philipp Barsties und René Drechsler in den vergangenen Spielen. „René hat ein ganz starkes Spiel gemacht am Freitag und wird auch heute Abend wieder wichtig für uns sein. Er spielt den Kreis gut an und ist körperlich nach seiner Verletzung wieder sehr präsent“, sagt Bones.
Es scheint als sei beim einzigen Saison-Neuzugang des VfL nach anfänglichen Schwierigkeiten endlich der Knoten geplatzt. „Ich habe in den vergangenen drei Spielen schon gut gespielt“, sagte Drechsler nach dem Sieg am vergangenen Freitag gegen Erlangen. Da überzeugte er in der heimischen Halle mit einer starke Abwehrleistung und seiner Durchschlagskraft am gegnerischen Kreis. Der 21-Jährige holte mehrere Siebenmeterwürfe für sein Team heraus und konnte sich dazu selbst viermal in die Torschützenliste eintragen.
René Drechsler, der aufgrund seines Nachnamens in der Mannschaft schnell den Spitznamen „Heike“ erhielt, kam im August dieses Jahres vom Wilhelmshavener HV nach Potsdam. Der 1,93 m große Rückraumspieler gilt als talentierter Quereinsteiger im Handball: Als Kind hat er als Fußballtorwart noch Bälle gehalten, erst mit 14 Jahren schaute er beim Handball-Training der Nachwuchsabteilung des TSV Hannover-Anderten vorbei und fand Gefallen an dem Sport mit dem kleineren Ball. Mit 17 Jahren wechselte er dann zum Wilhelmshavener HV in die Zweite Bundesliga. Er spielte in der Junioren-Nationalmannschaft und suchte nun in Potsdam eine neue sportliche Herausforderung: Denn bei seinem ehemaligen Verein, der aus finanziellen Gründen auf die Qualifikation zur eingleisigen Zweiten Bundesliga verzichten musste, kam er sportlich nicht weiter.
Hier in Potsdam ist Renè „Heike“ Drechsler „auf einem sehr sehr guten Weg“, so der Trainer. Gegen die Unihandballer des SC DHfK Leipzig, die wie die vergangenen beiden Gegner Bad Schwartau und Erlangen auch mit einer aggressiven offensiven Deckung spielen, könnte Drechsler mit seiner Härte am gegnerischen Kreis wieder ein Schlüsselspieler werden. Oft will er mit aller Gewalt durch den Block des Gegners, aber er sagt selber „manchmal muss das einfach sein.“
Für die Partie um 19 Uhr in der Ernst-Grube Universitätssporthalle in Leipzig hat Bones bis auf den am Knie verletzten Marvin Sommer alle Spieler an Bord. Ob Victor Pohlack nach seiner Knöchelverletzung zu seinem ersten Einsatz kommt, wird laut Bones der Verlauf des Spiels zeigen.
Luisa Müller
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