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Hier noch im Pech. Süleyman Koc scheitert in dieser Szene an Unions Torwart Marcel Klonz, beobachtet von seinem Sturmpartner Joaquim Makangu (Mitte). Später jedoch rettet Koc mit seinem Treffer zum 1:1 dem SV Babelsberg 03 einen Punkt.

© Jan Kuppert

Sport: Koc rettete Nulldrei einen Punkt

Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 spielte am Sonntag beim 1. FC Union Berlin II 1:1

Stand:

Zwei total verschiedene Gesichter und ein Punkt für die Tabelle – Fußball-Viertligist SV Babelsberg 03 hat seine Fans am Sonntag in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt und letztlich verdient noch ein 1:1 vom 1. FC Union Berlin II mitgebracht. Süleyman Koc erlöste mit seinem Treffer in der 71. Minute die Nulldrei-Anhänger, von denen genau 563 im Gästeblock des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks standen, wo der BFC Dynamo in den 80er-Jahren zahlreiche Meisterschaften errang.

Bis zur Pause sah es aber so aus, als würden die Nulldreier an die Niederlagen gegen Halberstadt und den Berliner AK anknüpfen. Kaum etwas lief zusammen, vom Kombinationsspiel der ersten drei Saison-Siege war wenig zu sehen. Union wirkte konzentrierter und zielstrebiger. Schon nach sieben Minuten sorgte Steven Skrzybski, einer von drei Spielern mit Zweitliga-Profivertrag, für das 1:0. 18 Meter vor dem Tor nicht angegriffen, überwand er Dominik Feber mit einem Schuss durch die Abwehr ins lange Eck.

Für Skrzybski hätten nach 13 Minuten bereits drei Treffer zu Buche stehen können, dann aber ließ er es etwas ruhiger angehen. Den Unionern ging damit zwar der Zug zum Tor verloren, sie dominierten aber weitgehend die Partie. Gegen die kompakte, bissige Abwehr gelang den Babelsbergern, die mit vielen Fehlpässen kämpften, nur wenig. Beste Chance war ein Kopfball von Zlatko Hebib nach 44 Minuten nach einer Ecke von Süleyman Koc. „Eine Katastrophe“, kommentierte Nulldrei-Trainer Cem Efe, dem Heiko Schwarz kurzfristig mit einer Entzündung in der Ferse ausgefallen war, die erste Spielhälfte.

Spielmacher Daniel Becker sagte, die Mannschaft habe sich zu viel vorgenommen und zu kompliziert gespielt. Becker selbst bewahrte seine Mannschaft vor der Pause vor dem 0:2, als er bei einem Kopfball Oliver Oschkenats auf der Linie mit den Knie klärte (39.) – und führte die Mannschaft später zum Punktgewinn.

Mitentscheidend für die Leistungssteigerung nach der Pause war eine Umstellung im Defensivbereich. Für Sascha Rode, neben Hebib Innenverteidiger, kam mit Kai Druschky ein zweiter Stürmer. Julian Prochnow, der die ersten 45 Minuten im defensiven Mittelfeld geackert hatte, übernahm Rodes Platz in der Abwehr und baute von hinten das Spiel auf wie in den erfolgreichen Partien der Saison. „Sascha Rode war mir im Spielaufbau zu passiv“, sagte Cem Efe zur Umstellung. Auch Sindik und Becker spielten etwas defensiver.

Jetzt zirkulierte der Ball, Nulldrei kämpfte sich ins Spiel zurück, war aggressiver in den Zweikämpfen und kam mit wenigen Ballberührungen zu Großchancen: Druschky traf nur das Außennetz (58.), dann traf Koc zum 1:1, als ihm Becker einen Zauberpass über 40 Meter genau in den Lauf spielte. „Er sagte, er geht immer rechts durch. Da habe ich den Ball blind gespielt“, kommentierte Becker den Treffer.

Das Tor machte die lange recht schleppend verlaufende Partie wieder spannend. Union wehrte sich, Nulldrei hatte Glück. Tugay Uzan traf kurz nach dem Ausgleich nur den Pfosten (73.), wenige Sekunden später wurde Koc auf der anderen Seite im letzten Moment abgeblockt. Wenige Sekunden später vergaß Lucas Albrecht wenige Meter vor dem Tor den Abschluss. Der Babelsberger Druck nahm zu, mit Joaquim Makangu brachte Efe einen weiteren Stürmer. Aber auch in der Nachspielzeit wäre den Gastgebern fast noch der Sieg gelungen. Feber machte sich zum letzten Mal ganz lang, als er einen Kopfball von David Hollwitz noch von der Linie kratzte.

Union II: Klonz; Zolinski, Trapp, Oschkenat, Mlynikowski; Koch (77. Reimann); Fritsche (70. Oschmann), Zejnullahu, Hollwitz; Uzan (84. Hoth).

SVB 03: Feber; Zimmer, Rode (46. Druschky), Hebib, Mihm (77. Makangu); Prochnow; Sindik, Blazynski; Koc, Becker; Albrecht (84. Von-Piechowski)

Ingmar Höfgen

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