Landeshauptstadt: Kochen und reden
I-Punkt, Treff für psychisch Kranke, stellt sich vor
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I-Punkt, Treff für psychisch Kranke, stellt sich vor Drewitz – Er kommt am Montag, Mittwoch und Freitag, zum Frühstücken, Kaffeeklatsch und Kochen lernen zum i-Punkt, erzählt Herr Nowak, Mitte 50, aus dem Kirchsteigfeld. Vor drei Wochen noch ging es ihm ziemlich schlecht. Dann schlug ihm sein Neurologe vor, in die Kontakt- und Beratungsstelle für chronisch psychisch kranke Menschen in der Konrad-Wolf-Allee 37 vorbeizuschauen. Jetzt ist er regelmäßig hier, tauscht sich mit Menschen aus, denen es ähnlich geht wie ihm: Hirnschlag, langer Krankenhausaufenthalt, Scheidung, Frührentner, einsam. Die 50-jährigen und älteren Besucher des Treffs leiden unter Psychosen oder Neurosen, sie sind manisch depressiv, oder zwanghaft oder meinen aus anderen Gründen nicht in diese Welt zu gehören, berichtet Lies-Hilde Winzer, eine der zwei Mitarbeiterinnen des i-Punkts. „Ihr größtes Problem ist die Isolierung“, sagt sie. Sie fühlen sich oft allein, leben ohne Familie, ohne Arbeit, ohne Aufgabe. In der Kontaktstelle haben sie die Möglichkeit, aus sich herauszukommen, Menschen kennen zu lernen, mit denen sie sich auch außerhalb des Hauses treffen. Neben den Nachmittagen zum Klatschen und Klönen steht ein gemeinsames Frühstück, Malgruppen, Atemübungen, Musik und Gestalten auf dem Programm. Und das Angebot ist gefragt. Rund 60 Besucher kommen regelmäßig vorbei, davon 40 Frauen und 20 Männer, pro Tag suchen 15 bis 20 Potsdamer die Kontaktstelle auf. Vor einem Jahr ist der i-Punkt wegen günstigerer Mieten aus der City nach Drewitz gezogen. Das war für viele Besucher von Vorteil, weiß Lies-Hilde Winzer. „Sie wohnen in der Gegend.“ Die neuen Räume sind groß und gemütlich, fast wie in einem Wohnzimmer sieht es in dem mit Teppich ausgelegten Empfangsraum aus. Sitzecken, Bücher, Fernseher, Stereoanlage. Dahinter eine Kochecke mit heller Küche, Tischen und Stühlen. 2005 feiert der i-Punkt, Träger ist das Diakonische Werk, sein zehnjähriges Jubiläum. Lies-Hilde Winzer hofft, dass die Stadt die Mittel bis dahin nicht noch weiter kürzt. Eine Mitarbeiterin musste 2003 schon gehen. Maha
Maha
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