Landeshauptstadt: Kock baut Parkhaus am Kulturstandort
300 Stellplätze für die Schiffbauergasse plus Wohn- und Geschäftsgebäude inklusive 23-Meter-Büro-Turm
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300 Stellplätze für die Schiffbauergasse plus Wohn- und Geschäftsgebäude inklusive 23-Meter-Büro-Turm Von Guido Berg Berliner Vorstadt - Der Potsdamer Architekt Moritz Kock hat für den Kulturstandort Schiffbauergasse einen Komplex mit einem Parkhaus für 300 Stellplätze, einem Büro-Turm und einem Wohn- und Gewerbebau entworfen. Kock, der auch das in unmittelbarer Nähe befindliche VW-Designcenter entwarf, stellte das 15-Millionen-Euro-Projekt am Dienstagabend im Bauausschuss der Stadtverordnetenversammlung vor. Er nannte das auf dem Gewerbekomplex 1 zu errichtende Ensemble „eine sorgfältige Konstruktion aus solitär erscheinenden Bauten“. Wie Erich Jesse, Geschäftsführer des Sanierungsträgers der Stadt und damit auch Bauherr, eingangs erklärte, habe ein Gutachten einen Bedarf von 680 Parkplätzen am integrierten Kulturstandort ermittelt. Jesse erklärte weiter, dass ohne ein Parkhaus „ein Parkplatz-Chaos in der Berliner Vorstadt“ vorprogrammiert sei. Private Parkhaus-Betreiber, etwa der vom Luisenplatz, seien „nicht so ohne weiteres bereit“, die Investition zu machen. Dagegen habe das Wirtschaftsministerium eine 80-prozentige Förderung über die Institutions- und Landesbank Brandenburg (ILB) in Aussicht gestellt. Allerdings müsse noch in diesem Jahr die Förderung genehmigt werden. Nach Angaben Moritz Kocks werde das mehretagige Parkhaus eine Höhe von 13,5 Metern haben. Der sich gemäß Entwurf an der Seite des 30 Meter hohen Oracle-Baus befindliche Büro-Turm soll eine Höhe von 23 Metern haben. Für das sich dem Parkhaus zur Seeseite hin terrassenartig abstufende Wohn- und Geschäftsgebäude gibt Kock Höhen von 21,5 Meter und 13,5 Meter an. Kock zufolge könne am See keine Tiefgarage gebaut werden. Der Boden sei kontaminiert: „Wir dürfen bei einem Untergeschoss den Rest versiegeln.“ Mit fünf Geschossen in die Erde zu gehen, wäre „mit astronomischen Kosten verbunden“, so der Architekt. Kock zufolge werden die Ein- und Ausfahrt räumlich getrennt, die Einfahrt erfolge über die Schiffbauergasse, die Ausfahrt über die Planstraße. Das Parkhaus sei natürlich belüftet und werde von außen durch Kletterpflanzen sowie die Ergänzungsbauten visuell abgeschirmt. „Man sieht möglichst wenig von den Autos“, so Kock. In einem ersten Bauabschnitt werde das Parkhaus errichtet, zeitnah sollen dann die Büro- und Wohngebäude entstehen. Kock: „Die peripheren Bauten sind integraler Bestandteil des Entwurfs.“ Die Gebäude seien baulich aber durch eine Brandmauer getrennt. In der Diskussion gerieten die genannten Höhen in die Kritik, insbesondere durch Saskia Hüneke (Bürgerbündnis) und Brigitte Oldenburg (PDS). Zum Büro-Turm entgegnete Kock, er nehme Bezug zum Oracle-Bau, „Unproportionen können dadurch eingefangen werden“. Kock: „Wir wollen diese Höhe bringen.“ Peter Lehmann (CDU) und Ute Bankwitz (Bürgerbündnis) nahmen Anstoß an dem zeitlichen Druck. Schon sehr früh sei durch Stadtverordnete erfolglos auf das Parkplatzproblem hingewiesen worden. Hinsichtlich des durch Ute Bankwitz als „massiv“ beschriebenen Komplexes versuchte Erich Jesse zu trösten: „Bei der Fassadengestaltung wird Herr Kock sein Meisterwerk abliefern müssen.“
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