Landeshauptstadt: „Kohl-Ära“ kann beginnen IHK-Geschäftsführer
Egenter verabschiedet
Stand:
Frohe Kunde aus dem Mund von IHK-Präsident Victor Stimming: Die Industrie- und Handelskammer Potsdamer hat in diesem Jahr erstmals über 3000 Lehrstellen geschaffen. Außerdem werden im kommenden Jahr die Mitgliedsbeiträge gesenkt. Die Ankündigungen kam nicht von ungefähr, sondern waren wohl als Beweis dafür gedacht, dass der scheidende Hauptgeschäftsführer Peter Egenter seinem Nachfolger René Kohl eine florierende und finanziell gesunde Kammer hinterlässt. So könne, wie CDU-Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns schmunzelnd betonte, „auch in Potsdam die Kohl-Ära beginnen“. Egenter habe in 16 Jahren Tätigkeit Großartiges geleistet.
Und „eine der modernsten Kammern überhaupt geschaffen“, wie Ministerpräsident Matthias Platzeck gestern Abend auf dem offiziellen Empfang zur Verabschiedung Egenters betonte. Was wiederum nicht verwundert, denn der heute 62-Jährige war zu DDR-Zeiten nicht nur Chef des Potsdamer Bezirksneuererzentrums, sondern gilt als absoluter Technikfanatiker. So griff er in den vergangenen 16 Jahren immer wieder selbst zu Fotoapparat und Filmkamera, um das Gedeihen seiner Kammer festzuhalten. Und er sorgte, so Platzeck, maßgeblich mit dafür, dass im neuen IHK-Gebäude in der Breiten Straße ein Kompetenzzentrum für moderne Medien Platz fand. Fachlich solide Arbeit habe er immer geschätzt, sagte Stimming vor mehreren hundert Gästen im Konferenzsaal des IHK-Gebäudes – und schenkte Egenter eine Spieluhr aus der Schweiz, die im Mozartjahr die „Kleine Nachtmusik“ intonierte.
So ruhig soll es um Peter Egenter aber nicht werden. Zwar werde er sich zunächst um seine Gesundheit kümmern müssen, aber als Preuße und ein bisschen Schwabe werde er der Kammer weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen. Während sich die Redner in Lobeshymnen übten, blieb der Potsdamer bescheiden. Wenn nur 50 Prozent, von dem, was man über ihn gesagt habe, stimme, „dann reicht das auch schon“, sagte Egenter. Vielmehr ging sein Dank an seine Mitarbeiter – allen voran an die beiden Sekretärinnen.
Michael Erbach
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: