Landeshauptstadt: Köhlers Rücktritt überrascht die Potsdamer
Viele Passanten sind der Meinung: Ein Bundespräsident muss auch Kritik aushalten können
Stand:
Die Nachricht vom Rücktritt des Bundespräsidenten schlug am Montag ein wie eine Bombe. Auch in Potsdam wirkten viele Passanten sichtlich überrascht, wollten zuerst gar nicht glauben, dass Köhler sein Amt niedergelegt hatte. Nur wenige wussten Bescheid, die Meinungen fielen allerdings unterschiedlich aus:
Volker Bischof (46) aus Dresden:
„Zurücktreten sollten lieber diejenigen, die die Kritik geäußert haben. Meiner Meinung nach ist ein Bundespräsident unangreifbar und der Respekt gegenüber einem solchen Amt ist unabdingbar. Anstatt Köhlers Aussagen zu kritisieren, sollten die anderen Politiker lieber ihre Arbeit vernünftig machen.“
Frank Scherle (51) aus Potsdam:
„Dass Köhler zurückgetreten ist, finde ich wirklich sehr schade. Ich meine aber auch, dass er als Bundespräsident solche kritischen Äußerungen durchaus aushalten können muss. Insgesamt aber hat Horst Köhler seine Arbeit sehr gut gemacht und war eine gute Besetzung für das Amt.“
Antje Holstein (32) aus Potsdam:
„Eigentlich interessiere ich mich nicht sonderlich für Politik. Doch ich finde, wer ein so hohes Amt bekleidet, der muss auch mal Kritik vertragen können. Wenn jemand hinterher zurücktritt, sieht es außerdem immer so aus, als wenn er nicht zu seiner Meinung stehen würde.“
Peter Rossner (35) aus Potsdam:
„Natürlich darf auch ein Bundespräsident zu jeder Zeit zurücktreten. Die Frage ist nur, ob die Reaktion wirklich angemessen ist. Bloß, weil alle aufschreien, hätte er nicht sein Amt niederlegen sollen. Das hätte er aushalten und seine Meinung besser erklären müssen.“ mat
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