Landeshauptstadt: Koljada widerspricht Jakobs: Keine Einigung Stadt und Russisch-Orthodoxe streiten über Miete
Nauener Vorstadt - Die Differenzen zwischen der russischen-orthodoxen Gemeinde und der Potsdamer Stadtverwaltung sind nicht beigelegt. „Es gibt keine Einigung“, erklärte gestern Gemeindesekretär Sergej Koljada auf PNN-Anfrage.
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Nauener Vorstadt - Die Differenzen zwischen der russischen-orthodoxen Gemeinde und der Potsdamer Stadtverwaltung sind nicht beigelegt. „Es gibt keine Einigung“, erklärte gestern Gemeindesekretär Sergej Koljada auf PNN-Anfrage. Vor der Stadtverordnetenversammlung in der vergangenen Woche hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nach Aufforderung durch Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg erklärte, es sei eine Einigung mit der Gemeinde erzielt worden. Die Lösung müsse nur noch vom Gemeinderat bestätigt werden.
„Die Vorschläge der Stadt konnten nur abgelehnt werden“, sagte Koljada. Die Stadt wolle sowohl für das Pfarrhaus auf dem Kapellenberg als auch für den Baugrund eines neuen Gemeindezentrums Miete bzw. einen Pachtzins. Die Gemeinde habe aber kein Geld. „Wer soll das bezahlen?“, fragt Koljada. Viele Gemeindemitglieder lebten von Hartz VI. Koljada: „Glaubt der Oberbürgermeister, dass die Gemeinde irgendwo Gold versteckt hat?“ Die Gemeinde erhalte jährlich lediglich 8900 Euro vom Land Brandenburg und erziele noch Einnahmen durch den Verkauf von Kerzen. Koljada zufolge sei es „völlig offen, wie es weitergeht“. Hintergrund des Streits ist die Absicht, das Pfarrhaus Alexandrowka Nummer 14, bekannt auch als „Teehaus“, restaurieren zu lassen. Dazu sollen Mittel aus dem Konjunkturpaket verwendet werden (PNN berichteten). Der russisch-orthodoxe Erzpriester Anatolij Koljada nutzt das historische Haus seit 1986. Seit 2001 geschieht dies mietfrei, da das Haus von seinem Sanierungszustand her als unbewohnbar gilt. Nach der Restaurierung will die Stadt jedoch Miete erheben.
Die Stadtverwaltung teilte gestern offiziell mit, die Landeshauptstadt und die Gemeinde der Russisch-Orthodoxen Kirche hätten sich über einen Standort für die Errichtung eines Gemeindezentrums geeinigt. Der Standort befinde sich am nördlichen Fuß des Kapellenbergs, unterhalb des ehemaligen königlichen Gartens. Noch offen sei die Frage des Erbbauzinses. Dazu wollten beide Seiten jetzt einen Gutachter beauftragen, der den Verkehrswert des Grundstücks ermittelt, um der Gemeinde eine Sicherheit über die voraussichtlichen Kosten geben zu können. Anschließend werde eine Rahmenvereinbarung vorbereitet, die der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll. Sowohl die Stadtverordnetenversammlung wie auch die kirchlichen Instanzen müssten dann über die Vereinbarung entscheiden. gb
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