
© Andreas Klaer
Von Günter Schenke: Komfort für Schiffbau-Versuchsanstalt
Forschungs- und Verwaltungsgebäude entsteht bis Ende des Jahres an der Marquardter Chaussee
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Bornim - Die Blechfassade des Werkstattgebäudes der Schiffbau-Versuchsanstalt (SVA) an der Marquardter Chaussee wird Ende dieses Jahres nicht mehr zu sehen sein. Dann steht davor ein neues, dreistöckiges Bürogebäude, für das gestern der Grundstein gelegt wurde.
Lothar Israel von der Firma Borgers mit Sitz in Eiche, die den Bau innerhalb der nächsten sechs Monate errichtet, verspricht: „Im Vergleich zur Blechfassade wird der Anblick ansprechender sein.“ Vorgesehen sei ein verschiedenfarbiger Putzbau. Für die 34 Mitarbeiter, die in die neuen Räume einziehen, ergeben sich komfortable Verbesserungen. Derzeit sitzen sie nämlich im Parterre der „Blechhalle“ unter den Werkstätten. „Wenn oben jemand einen Hammer fallen lässt, fällt uns unten der Bleistift aus der Hand“, beschreibt Bereichsleiter Karsten Rieck die unbefriedigende Situation. SVA-Geschäftsführer Manfred Mehmel erwähnt, dass es sich um das erste Bürogebäude handelt, das die SVA im Verlauf ihres fast 60-jährigen Bestehens errichten lässt. Das neue Forschungs- und Verwaltungsgebäude enthalte neben Büros auch Beratungsräume sowie einen Konferenzraum für Tagungen und Workshops.
Die Baustelle ist für eine Grundsteinlegung schon ziemlich weit gediehen. Israel erwähnt, dass die Bauleute bereits die enorme Menge von 180 Kubikmetern Beton eingebracht haben.
Ohne entsprechende Industrieaufträge sowie den Aufbau eines europaweiten Kundennetzes wäre die Investition in Höhe von über 1,02 Millionen Euro nicht möglich gewesen, erklärt der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Albert Rupprecht. Das brandenburgische Ministerium für Wissenschaft und Europaangelegenheiten hat laut Ministerialdirigent Reinhardt Oehler „ein paar Euro“ dazu gegeben. Konkret handelt es sich um 464 000 Euro aus GA-Mitteln. Das Kürzel GA bedeutet „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“. Das mit diesem Förderprogramm vergebene Geld stammt von der Europäischen Union sowie vom Bund und dem Land Brandenburg. Über die erwähnte Fördersumme hinaus musste die SVA einen Kredit bei der Berliner Bank AG in Höhe von 510 000 Euro aufnehmen.
Mehmel erwähnt, dass dieser Tage das 20-jährige Jubiläum der Privatisierung, das heißt der GmbH-Gründung der SVA, begangen wird. Die traditionsreiche Institution habe sich sich nach schwierigem Neuanfang nach der Wende zu einer international anerkannten Forschungs- und Beratungseinrichtung der Schiffbauindustrie entwickelt. Laut Rupprecht kommt der Löwenanteil der Aufträge aus den alten Bundesländern. Die SVA muss 50 Prozent ihrer Mittel über diese Industrieaufträge finanzieren. In eigenen Werkstätten können Schiffsmodelle gebaut sowie Strömungskörper sowie Antriebs- und Messsysteme erprobt werden.
Günter Schenke
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