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Landeshauptstadt: Kommission entscheidet über „Freiland“-Betreiber

Forderungen der Jugendlichen abgelehnt / Stasi-Vorwürfe: Stadtjugendring-Chef Harder stellt Strafanzeige

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Teltower Vorstadt - Eine mit Experten und Stadtpolitikern besetzte Kommission soll über den Betreiber des neuen Jugendprojekts „Freiland“ an der Friedrich-Engels-Straße entscheiden. Dies kündigte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Mittwochabend im Hauptausschuss an. Einen Vorschlag für die Besetzung der Kommission will Jakobs Mitte April machen.

Zuvor hatte der Hauptausschuss den Kriterien für die Bewertung der Bewerber um die „Freiland“-Trägerschaft zugestimmt. Zwei Forderungen der im Ausschuss anwesenden Jugendlichen, die sich für „Freiland“ einsetzen, wurden allerdings abgelehnt. Die Jugendlichen hatten gefordert, dass der „Freiland“-Betreiber bereits Erfahrung mit Jugendeinrichtungen in Potsdam haben muss. Außerdem wollten sie, dass Vertreter der bereits feststehenden „Freiland“-Nutzer Spartacus e.V., S 13 und Chill Out e.V. bei der Auswahl beteiligt werden. Dies lehnte Oberbürgermeister Jakobs mit Verweis auf gebotene Objektivität ab.

Unterdessen wird im Zusammenhang mit dem politisch umstrittenen „Freiland“-Projekt, dem die Stadtverordneten bereits zugestimmt haben, offensichtlich auch mit unlauteren Mitteln gekämpft. So hat Stadtjugendring-Chef Dirk Harder Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verleumdung gestellt. Grund sind öffentlich gewordene Stasi-Vorwürfe gegen Harder, die sich laut Medienberichten bei der zuständigen Birthler-Unterlagenbehörde als nicht zutreffend herausgestellt haben sollen. „Hier wurde bewusst denunziert, um mir zu schaden“, sagte Harder gestern den PNN. Die Vorwürfe sollen anonym gegenüber Journalisten geäußert worden sein. Der 42-jährige Harder war schon zu DDR-Zeiten in der Jugendarbeit tätig. Eine Überprüfung seiner Vergangenheit hätte demnächst sowieso stattgefunden, da Harder im Jugendhilfeausschuss sitzt, dessen Mitglieder alle noch einmal auf eine Stasi-Vergangenheit hin untersucht werden sollen.

Harder will sich als Betreiber für „Freiland“ bewerben und hat das Projekt maßgeblich entwickelt. Kritiker werfen ihm Interessenverquickung vor. Bereits vor Jahren hatte Harder die Entwicklung der Jugendherberge mit dem Haus der Jugend In Babelsberg vorangetrieben. HK/SCH

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