Landeshauptstadt: Kommt Schewtschenko?
Dass die Ukraine kommt ist höchstwahrscheinlich, aber noch nicht sicher / Bisher keine Buchung der Fifa
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Das Mannschaftsraten geht weiter: Potsdam wird WM-Gastgeber. Soviel ist gewiss. Ungewiss dagegen ist immer noch, welche Nationalmannschaft die Potsdamer zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 begrüßen dürfen: Die Ukrainer mit ihrem Fußballstar Andrej Schewtschenko haben sich bereits entschieden, sagte Vasyl Khymynets den PNN.
Bereits seit Donnerstag stände fest, dass das ukrainische Team in der brandenburgischen Landeshauptstadt wohnen will, so Khymynets, erster Sekretär für Kultur und Sport in der Botschaft in Berlin: „Wir freuen uns auf Potsdam!“ Er habe nach eigenen Angaben aber noch „nichts Schriftliches“ in der Hand. Und dem Seminaris-Chef Hartmut Pirl lag bis gestern Abend auch noch kein Buchungs-Vertrag von der Fifa vor. So lange sei nichts sicher, so Hotelchef Pirl.
Zumal es zwei weitere Mannschaften gebe, die ebenfalls daran interessiert sind, ihr Hauptquartier im Seminaris Seehotel aufzuschlagen: Die National-Elf der Elfenbeinküste sei eine von ihnen, bestätigte ein Botschaftsmitarbeiter: Eine Delegation habe die Landeshauptstadt bereits besucht. Nach PNN-Informationen soll die dritte interessierte Mannschaft offenbar auch aus Europa kommen und ein Vorrunden-Spiel im Osten der Republik bestreiten: Als einziges europäisches Land ohne feststehendes Quartier kommt dafür nur Serbien Montenegro in Frage: Seine Spieler treten am11. Juni in Leipzig gegen die Niederländer an. Bis Montag wollen die Elfenbeinküste und Serbien Montenegro geklärt haben, in welcher deutschen Stadt sie während der WM wohnen werden.
Drei der sechs Mannschaften ohne WM-Bleibe ziehen Potsdam also in Betracht, umgesehen haben sich hier mehr: Eine Delegation aus Togo und eine aus Trinidad /Tobago und Vertreter aus Angola. Trinidad Tobago hat sich mittlerweile für das norddeutsche Rotenburg an der Wümme entschieden und Togo für das südliche Wangen. Aus der angolanischen Botschaft in Berlin hieß es gestern, dass ein Standort noch nicht feststehe, aber Potsdam „nicht mehr in der Diskussion“ sei. Und auch in Ecuador habe man „nebenbei“ auch über Potsdam gesprochen, sagte der Presseattaché der ecuadorianischen Botschaft in Berlin, Boris Cepeda. Schließlich befindet sich die Residenz des Botschafters in Potsdam: „Wahrscheinlich hat sich der ehemalige Botschafter Jorge Antonio Lopez Cordovez gewünscht, das sein Nationalteam in Potsdam wohnt“, sagte Cepeda den PNN. Nun gehen die Südamerikaner nach Bad Kissingen. Ausschlaggebend seien laut Cepeda die dortigen „sportlichen Möglichkeiten“ gewesen und „die große Unterstützung der Stadtverwaltung“. Der ukrainische Fußball-Verband dagegen habe die Vorteile der Havelstadt schon erkannt, erklärte Khymynets: Potsdam sei wegen der Vorrundenspiele in Berlin, Leipzig und Hamburg „perfekt“ für die Ukraine. Ob das Team im Stadion am Luftschiffhafen oder in Berlin trainieren wolle, konnte Khymynets noch nicht sagen. Spannend für die Osteuropäer wäre sicherlich auch, dass in Potsdam viele Fans wohnen: Fast 1000 Ukrainer leben hier, über 1000 Russen und 100 Weißrussen, die die Daumen drücken könnten. Juliane Wedemeyer
Juliane Wedemeyer
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