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Sport: Kompletter Medaillensatz mit Silber-Bonus

Felix Wolf überrascht mit Rücken-Silber, Johannes Dietrich gewinnt nach Gold nun Bronze

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Finden die olympischen Schwimm-Wettbewerbe im August in Peking mit oder ohne Brandenburger Beteiligung statt? Diese Frage stellt sich vor dem abschließenden Wettkampftag der 120. Deutschen Meisterschaften in Berlin am heutigen Mittwoch. Eine einzige Chance bleibt noch, die Johannes Dietrich vom Potsdamer SV über 100 Meter Schmetterling gegen starke Konkurrenten wie Thomas Rupprath oder Helge Meeuw aber nur dann wahrnehmen kann, wenn er das Finale erreicht, mindestens Zweiter wird und seine Bestzeit um rund sieben Zehntel steigert, um die harte Peking-Norm von 52,26 Sekunden zu erfüllen.

„Das wird schwer, aber ausgeschlossen ist es nicht“, sagt sein Trainer Jörg Hoffmann. „Jo ist ein Wettkampftyp, er kann meist noch etwas zulegen, wenn es darauf ankommt.“ Das bewies der 23-jährige Schmetterlings-Spezialist auch am Dienstag wieder einmal. Und zwar auf seiner Nebenstrecke 50 Meter Freistil. Im Vorlauf am Morgen erzielte er die drittbeste Zeit, verbesserte seine Bestmarke um drei Zehntel auf 22,81 Sekunden und konnte diese im Finale ein paar Stunden später noch einmal auf um weitere drei Zehntel auf 22,51 sec steigern. Das bedeutete Bronze für den Sportsoldaten und die zweite Medaille für Dietrich nach dem Samstags-Gold über 50 Meter Schmetterling. „Ärgern über eine verpasste Olympiachance kann man sich da eigentlich nicht. Das war super für den Kopf und die 100 Schmett tags darauf – ich habe gezeigt, dass ich etwas drauf habe.“

Die Überraschung aus Potsdamer Sicht war aber nicht Johannes Dietrich, der bei allen Meisterschaftseinsätzen bisher persönliche Bestzeiten geschwommen ist (50 m Schmetterling, 50 und 100 m Freistil), sondern sein 18-jähriger Klubkamerad Felix Wolf, der dem Potsdamer SV über 200 Meter Rücken eine unerwartete Silbermedaille bescherte. Die 1:59,68 Minuten, mit denen er hinter Sieger Helge Meeuw (1:57,92) anschlug, lagen gerade mal 16 Hundertstel über der Peking-Norm. „Ärgerlich. Für einen jungen Mann wie Felix, wäre ein Peking- Start ein enormer Antrieb gewesen“, kommentierte Jörg Hoffmann.

Im Vorjahr startete Wolf noch bei den JEM, wurde über 100 m Rücken Dritter. Seit einer Saison auch wird er von Hoffmann betreut. „Er ist einer, der angreift und sich im Wettkampf steigert“, lobt ihn der Coach. Genau das ließ Benjamin Madeja, der sich ebenfalls Hoffnungen auf ein Olympiaticket auf den Bruststrecken, vor allem den 200 m machte, vermissen. Nach dem erfreulichen Silber über 100 m, kam auf der doppelten Distanz, die ihn nach Peking führen sollte, nur Platz 4 heraus. Jörg Hoffmann war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, Madeja war nach dem Rennen erstmal ratlos. „Ich werde jetzt erstmal versuchen, abzuschalten und gar nichts zu machen und kein Becken in meine Nähe lassen. Sportlich ist die Saison für mich beendet, und wie es und ob überhaupt danach weitergeht, das muss ich in Ruhe entscheiden.“ Trainer Hoffmann sagt: „Er hat sein Potenzial noch nicht ausgeschöpft und muss endlich lernen sich durchzubeißen.“

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