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ATLAS: Kompromiss

Jan Brunzlow über die Hoffnungen der Stadtverordneten

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Es ist wie in einem der modernen Actionfilme. Die Rivalen schießen mit ihren Maschinengewehren die Argumente aus der Hüfte, doch die Munition sind Zündblättchen. Nichts wird verletzt, bis auf die Eitelkeit der Stadtverordneten: Seit 15 Jahren investieren sie Herzblut in die Gestaltung des Alten Marktes, suchen nach Möglichkeiten, diesen möglichst historisch aussehen zu lassen. Im Glauben diese Möglichkeit mit der Errichtung eines öffentlichen Gebäudes gefunden zu haben, macht ihn das vom Land eingeschlagene Verfahren einen Strich durch die Hoffnung. Denn Bauherr des Gebäudes wird nicht das Land, sondern ein Investor sein – der letztendlich auf seinem Grundstück in den vorgegeben Maßen bauen darf, was er will. Um dies zu verhindern, versuchen die Stadtverordneten den letzten Strohhalm der Debatte zu ergreifen und so viel wie möglich in der Planungsgrundlage, dem B-Plan, festzulegen, da die Mitsprache im weiteren Verfahren mangelhaft ist. Nun gibt es in der Diskussion um den Umriss des Landtagsneubaus oder die Höhe weder Gut noch Böse. Und wohl auch kein Richtig und kein Falsch. Vielmehr ist sie eine Machtprobe zwischen Land und Stadt, die am Ende in einem – sicher im beiderseitigen Einvernehmen gefundenen – Kompromiss enden wird. Wie der aussehen wird, ist allerdings offen.

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