Landeshauptstadt: Kompromiss für Drewitz
Konrad-Wolf-Park wird stufenweise angelegt
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Drewitz - Über die Umgestaltung der Konrad-Wolf-Alle zu einem Park entscheidet die Stadtverordnetenversammlung noch dieses Jahr. Das teilte Dieter Lehmann, Bereichsleiter Stadtentwicklung, am Rande der gestrigen vierten Werkstatt zur „Gartenstadt Drewitz“ in der Turnhalle der Priesterwegschule mit. Wenn alles gut gehe, könne im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden. Nach dem Anlegen zweier Seitenstraßen wird die bisherige Betonbahn der Konrad-Wolf-Alle beseitigt und begrünt. Die Straßenbahn fährt zunächst weiter in ihrem unberührten separaten Schotterbett.
Hartmut Böhm vom Bürgeraktiv Drewitz ist mit den Stand nicht zufrieden. Die Initiative hatte in mühevoller Arbeit einen detaillierten Plan ausgearbeitet, mit dem das Grün und der Verkehr gleichermaßen zu ihrem Recht kommen. Kernpunkt ist eine sechs Meter breite Fahrbahn in der Konrad-Wolf-Allee, auf der sowohl die Straßenbahn als auch Autos und Busse fahren können. Der übrige Teil bleibt dem Park vorbehalten.
Baubeigeordneter Matthias Klipp lobte die Initiative der Bürger über den grünen Klee. „Meine Hochachtung“ sagte er mit Verbeugung in Richtung des Aktivs.
Allerdings fielen die Vorstellungen der Bürger im Vergleich zu den von der Stadt beauftragten am Ende durch. Eine Berliner Ingenieurgesellschaft hatte gemeinsam mit Landschaftsarchitekten aus Potsdam beide Varianten miteinander verglichen und festgestellt: Beide sind umsetzbar, doch kostet die Variante der Bürger statt 4,7 Millionen 6,3 Millionen Euro. Sie lasse sich auf Grund der verfügbaren Fördermittel nicht umsetzen, sagt Klipp. Böhm kritisiert, dass es sich nicht um ein neutrales Gutachten handele. Klipp bestreitet das. Eigentlich sei eine teure Variante für ein Planungsbüro finanziell sogar günstiger, argumentiert er. Die Kostensteigerung kommt vor allem durch den Umbau der jetzigen Straßenbahntrasse zu einer Misch-Verkehrsfläche zustande. Die Stadt will lieber ein „Rasengleis“. Der Autoverkehr samt Bussen verläuft über zwei seitliche Einbahnstraßen.
Klaus Mohrholz, Vorsitzender der Linken in Drewitz und Mitarbeiter im Bürgeraktiv, erläutert den Vorschlag zur Güte: Zunächst soll so gebaut werden, wie es Stadt und Planungswerkstatt wollen. 2015 solle dann entschieden werden, ob die Bürgervariante doch nicht die bessere ist. „Auf dieser Basis können wir uns verständigen“, lenkt auch Klipp ein.
Günter Schenke
Günter Schenke
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