Landeshauptstadt: Konflikt um geschützte Mauer? Luftschiffhafen-Chef will Durchgänge schaffen
Potsdam-West - Beim Ausbau des Luftschiffhafens deuten sich Konflikte mit dem Denkmalschutz an. Der Geschäftsführer der Luftschiffhafen GmbH, Andreas Klemund (SPD), kündigte gestern beim Rathausreport der Linke an, zugunsten einer stärkeren Öffnung des Areals, Teile der „historischen Mauer an der Zeppelinstraße durchlässiger“ gestalten zu wollen.
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Potsdam-West - Beim Ausbau des Luftschiffhafens deuten sich Konflikte mit dem Denkmalschutz an. Der Geschäftsführer der Luftschiffhafen GmbH, Andreas Klemund (SPD), kündigte gestern beim Rathausreport der Linke an, zugunsten einer stärkeren Öffnung des Areals, Teile der „historischen Mauer an der Zeppelinstraße durchlässiger“ gestalten zu wollen. Das Areal benötige mehr Öffentlichkeit, so Klemund. Das verhindere zum großen Teil die Mauer an der Zeppelinstraße. Da das Bauwerk allerdings zum geschützten Gesamtareal gehöre, müsse der Denkmalschutz in die Planungen einbezogen werden. Laut brandenburgischer Denkmalliste ist „die Eingangssituation des Land- und Wassersportplatzes Luftschiffhafen“ geschützt.
Klemund stellte den rund 30 Rathausreport-Besuchern die kommenden Sanierungsschritte auf dem Sportgelände vor. So soll im Juni erster Spatenstich für die neue Mehrzweckhalle sein. „Wir hoffen, im Februar die Baugenehmigung zu erhalten“, so der Luftschiffhafen-GmbH-Geschäftsführer. Die Halle mit rund 2000 variablen Sitzplätzen soll rund 16,4 Millionen Euro kosten und größtenteils über Mittel aus dem Konjunkturpaket II finanziert werden. Die Fertigstellung ist im Oktober 2011 geplant. Ferner soll das Wohnheim mit derzeit rund 470 Bewohnern einen Anbau mit weiteren 150 Plätzen erhalten. Im Februar starte für den Anbau ein Architektenwettbewerb, sagte Klemund. Ebenfalls im kommenden Monat erwartet der Luftschiffhafen-Geschäftsführer den Fördermittelbescheid für den Bau der „Kanu-Scheune“, auch Haus der Vereine genannt. Dort sollen neben dem Kanu- Club der Olympiasportclub, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft und Turbine Potsdam Platz finden.
Unklar bleibt die Zukunft der Villa Carlshagen, die der städtischen Wohnungsgesellschaft Pro Potsdam gehört. Der denkmalgeschützte Bau auf dem Gelände eigne sich weder fürs Wohnen noch für eine Klinik. „Also bleibt eigentlich nur eine öffentliche Nutzung“, meinte Klemund, der auch den Zuschauer-Vorschlag eines seit langem geforderten Bürgerhauses Potsdam-West mitnahm. Klar ist hingegen der Verlauf des Uferwegs an der Villa Carlshagen. „Sobald die Witterung es zulässt, wird das letzte fehlende Wegstück hergerichtet“, so Klemund.
Auch auf der Uferseite will Geschäftsführer Klemund öffentlichkeitsfördernde Maßnahmen durchsetzen. So soll der Uferweg am Stadion an die Havel verlegt werden. Den aufgeschütteten Wall will Andreas Klemund als „Aussichtspunkt aufs Wasser und in den Luftschiffhafen hinein“ umgestalten. Klemund präsentierte sogar einen Arbeitstitel: „Seeterrassen am Luftschiffhafen“. KG
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