Landeshauptstadt: Kongsnaes: Bauanträge in zwei Wochen Protest gegen Ufer-Zäune / Investor: Unterspülung
Berliner Vorstadt - In spätestens zwei Wochen will Kongsnaes-Investor Michael Linckersdorff seine neuen Bauanträge für Sanierung und Wiederaufbau der ehemaligen Königlichen Matrosenstation am Jungfernsee einreichen. Das sagte Linckersdorff gestern auf PNN-Anfrage.
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Berliner Vorstadt - In spätestens zwei Wochen will Kongsnaes-Investor Michael Linckersdorff seine neuen Bauanträge für Sanierung und Wiederaufbau der ehemaligen Königlichen Matrosenstation am Jungfernsee einreichen. Das sagte Linckersdorff gestern auf PNN-Anfrage. Wie berichtet hatte die Bauverwaltung ihre Genehmigungen für das umstrittene Projekt im Sommer 2010 zurückgezogen, nachdem das Verwaltungsgericht diese nach Anwohner-Klagen für rechtswidrig erklärt hatte – unter anderem, weil die Stadt keine Festlegungen zum Umfang der geplanten Gastronomie getroffen hatte.
Potsdams Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) hatte für die Panne die „volle Verantwortung“ übernommen. Der Bauherr trage keine Schuld, er habe alle Angaben eingereicht, sagte Klipp damals. Die Verwaltung habe es versäumt, diese in die Baugenehmigung zu übernehmen. Klipp hatte versprochen, die neuen Baugenehmigungen innerhalb eines Monats nach Antragstellung zu erteilen.
Linckersdorff hatte vor knapp vier Wochen erneut versichert, er halte an dem Projekt fest und wolle Bauanträge vorgelegen, die „alle Hinweise des Gerichts“ berücksichtigen. Er plant den Wiederaufbau der Empfangshalle – auch Ventehalle genannt – als Restaurant, den Ausbau von sieben Wohnungen in den erhaltenen drei Kongsnaes-Gebäuden sowie einen Hafen mit 30 Liegeplätzen und einem Oldtimer-Bootshandel. Anwohner hatten gegen die Pläne protestiert und eine Großgastronomie sowie einen „wilhelminischen Rummelplatz“ befürchtet.
Jetzt haben Anrainer bei der Verwaltung gegen die Abzäunung des Kongsnaes-Areals protestiert. Damit sei das Ufer, das Teil des Unesco-Welterbes ist, nicht mehr frei erlebbar, heißt es in einem Schreiben des Anwohners Hans-Joachim Rose. Die Stadt sieht die Zäune als gerechtfertigt an, sie verweist in ihrem Antwortschreiben auf Linckersdorffs Verkehrssicherungspflicht. Auch habe Linckersdorff mitgeteilt, dass der Uferbereich rund um den Standort der Ventehalle „unterspült“ sei. Dort bestehe Gefahr für Besucher und spielende Kinder. Auf Nachfrage sagte Linckersdorff, die Unterspülung sei von Fachleuten festgestellt worden. Anwohner Rose bezweifelt dennoch, dass sie existiert. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass ausgerechnet dieser Uferbereich unterspült sei, schreibt Rose. Zugleich sei für die Ufersicherung das Wasserschifffahrtsamt Brandenburg zuständig. Auch müsse die Stadt jetzt ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen und das weitere Ufer wegen Unterspülung absperren. SCH
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