Landeshauptstadt: Kongsnaes erst ab Herbst
Uferbefestigung und Wiederaufbau der Ventahalle machen den Anfang
Stand:
Berliner Vorstadt - Nicht wie geplant im Mai, sondern erst im Herbst fällt der Startschuss für die Sanierung der Matrosenstation Kongsnaes und den Wiederaufbau der kriegszerstörten Empfangshalle „Ventahalle“. Der symbolische erste Spatenstich soll nunmehr am 11. September stattfinden. Dies teilte auf PNN-Anfrage Wolfram Seyfert, Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft Fach&Werk, mit. Sein Büro ist vom neuen Besitzer, dem Berliner Geschäftsmann Michael Linkersdorff, damit betraut worden, Kongsnaes wieder zu einer „Visitenkarte Norwegens in der Potsdamer Kulturlandschaft" zu gestalten. Wie Seyfert erklärte, verlaufen die Planungsarbeiten schwieriger als gedacht, deshalb die Verzögerung.
Am Konzept für die Station werde jedoch festgehalten. Als erstes müsse die Uferböschung zum Jungfernsee repariert und neu befestigt werden. Folgen soll der Wiederaufbau der „Ventahalle“, die von dem norwegischen Baumeister Holm Hansen Munthe 1892 in nordischer Holzbauweise errichtet worden war. In der erneuerte Halle sei eine kleine gastronomische Einrichtung vorgesehen. Anschließend werden die drei erhaltenen Funktionsgebäude der Matrosenstation denkmalgerecht saniert. In das frühere Kapitänshaus soll eine mit dem Wassersport verbundene gewerbliche Einrichtung einziehen. Nach PNN-Recherchen soll es hier Irritationen zwischen Linckersdorff und dem vorgesehenen Mieter gegeben haben. Dieser hatte in einer Fachzeitschrift über das Konzept hinausgehende Nutzungsabsichten dargelegt. Seyfert machte nochmals deutlich, dass sich Kongsnaes in die Landschaft und die Bebauung an der Schwanenallee harmonisch einfügen werde. Entgegen vorhergehenden Planungen müssten von den Anwohnern kein größeres Hotel und keine Tagungsstätte mit starkem Autoverkehr befürchtet werden.
Die einstige Matrosenkaserne bleibt weiterhin Wohnhaus. Der Bootsschuppen soll im Inneren auf sein originales Aussehen zurückgebaut werden. Er kann dann von Gruppen, beispielsweise von Seglervereinen, genutzt werden. Dort wäre auch Platz, in einem „Schaudepot“ über die Geschichte der „Royal Louise“ und des deutschen Segelsports zu informieren, der hier einen seiner Ausgangspunkte hatte. Eingeordnet werden könnte ebenso eine historische Bibliothek über den Yachtbau, die ein Sammler dem Potsdamer Yacht- und Schifffahrtsverein überlassen hat.
Bei den Bauarbeiten an der Schwanenallee wird auch eine neue Steganlage errichtet. Unter anderem soll im Jungfernsee der traditionelle Ankerpunkt der historischen Yacht „Royal Louise“ wiederhergestellt werden. Er ist auf einer alten Potsdamer Stadtkarte von 1925 noch zu erkennen.Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: