Landeshauptstadt: Kongsnaes: Stadt macht Rückzieher Kommunalaufsicht soll Ausschreibung prüfen
Berliner Vorstadt - Die Zukunft der Matrosenstation Kongsnaes an der Schwanenallee scheint wieder offen: Nachdem Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) jüngst angekündigt hatte, die Stadt werde die drei historischen Gebäude an die Landstedt GbR verkaufen, soll das Ausschreibungsverfahren nun von der Kommunalaufsicht geprüft werden. Das sagte gestern Bürgermeister Burkhard Exner (SPD).
Stand:
Berliner Vorstadt - Die Zukunft der Matrosenstation Kongsnaes an der Schwanenallee scheint wieder offen: Nachdem Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) jüngst angekündigt hatte, die Stadt werde die drei historischen Gebäude an die Landstedt GbR verkaufen, soll das Ausschreibungsverfahren nun von der Kommunalaufsicht geprüft werden. Das sagte gestern Bürgermeister Burkhard Exner (SPD). Die Prüfung hatte auch SPD-Fraktionschef Mike Schubert gefordert.
Die Matrosenstation war im Jahr 2006 zum Verkauf ausgeschrieben worden. Bieter mit größten Aussichten auf Erfolg war der Insolvenzrechtler Jörg Zumbaum. Er zog sein Angebot jedoch nach den Querelen um die von ihm sanierte Villa Gericke im Zusammenhang mit dem Battis-Bericht zurück. Übrig blieb das Angebot der Landstedt GbR, hinter der vier Gesellschafter aus Potsdam stehen. Sie will die Matrosenstation für 300 000 Euro – den bisherigen Angaben nach ist diese Summe der offizielle Verkehrswert – von der Stadt kaufen und für 2,8 Millionen Euro zum Hotel ausbauen. Die Kooperation mit den ansässigen Vereinen, dem Förderverein Kongsnaes und dem Verein Royal Louise, hat die Landstedt GbR in ihrem Konzept zugesagt. Im Juni ging bei der Stadt ein zweites Angebot ein: Die Schauspielerin Adele Landauer bietet einen Kaufpreis von 360 000 Euro. Sie will zwei Gebäude der Matrosenstation für ihr Manager-Training-Unternehmen und als Privatwohnung nutzen. Im Bootshaus soll nach ihrem Konzept durch den Förderverein Kongsnaes die Geschichte der Matrosenstation und in einem Yachtkabinett die Historie des deutschen Sportsegelns dargestellt werden.
Die Kommunalaufsicht soll laut Exner nun prüfen, ob es rechtens ist, wenn die Stadt der Landstedt GbR den Zuschlag gibt – und ob dies vom Innenministerium zu genehmigen wäre. Die entscheidende Rolle spiele laut Exner der Paragraf 90 der Gemeindeordnung – danach müsse eine verschuldete Kommune einen Verkauf genehmigen lassen, „wenn nicht der volle Wert erzielt wird“. Außerdem sei die Frage, ob das Angebot von Landauer offiziell berücksichtigt werden müsse, auch wenn es nach der Ausschreibungsfrist eingegangen sei – denn diese Frist sei womöglich „nicht so zwingend“ wie beispielsweise bei einem Vergabeverfahren. SCH
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: