
© G. Pohl
American Football mit den Potsdam Royals: Königliches Abenteuer
Die American Footballer der Potsdam Royals stehen erstmals vor einer Saison in der zweiten Bundesliga. Dort geht es vorerst aber nur um den Klassenerhalt.
Stand:
Das American Footballteam der Potsdam Royals, Meister der Regionalliga-Ost 2014, vollzieht am kommenden Samstag den Kick-off für das Abenteuer German Football League 2 (GFL 2). Im ersten Saisonspiel empfangen die Potsdamer den A.F.C. Paderborn Dolphins (16 Uhr). „Wir hatten die zweithöchste Spielklasse immer im Hinterkopf, dass es aber so schnell gehen würde, überraschte uns schon. Daher steht in der bevorstehenden Saison für uns als den klaren Liga-Außenseiter nur der Klassenerhalt zur Diskussion“, nannte Headcoach Michael Vogt die Zielsetzung des Teams.
Eine ganz neue Qualität steht bevor
Nach der Neugründung als eigener Verein im Jahre 2011 gewannen die Königlichen auf Anhieb die Meisterschaft in der Verbandsliga (2012), Oberliga Ost (2013) sowie Regionalliga Ost 2014. „Uns gelang dreimal der Aufstieg mit einer ganz jungen Mannschaft, die überwiegend aus Rookies gebildet wurde, welche in der Jugend bei uns angefangen haben“, so der ehrenamtliche Cheftrainer. Dieser Durchmarsch ist einmalig in Deutschland und hat den Potsdamern Anerkennung und Respekt eingebracht.
Jetzt steht der Verein vor der bisher größten Herausforderung. Unmittelbar nach Abschluss der Regionalligasaison und der Relegation begann im vergangenen Oktober der Verein, die organisatorischen sowie personellen Voraussetzungen für 2015 zu schaffen. „Hier stehen wir jetzt von der Qualität her ganz anderen Mannschaften gegenüber, als es in den drei letzten Jahren der Fall war. In dieser 2. Bundesliga, welche sich durchweg aus erfahrenen Traditionsvereinen zusammensetzt, wird wesentlich schneller, spielerisch qualitativ höher und auch härter, also körperbetonter agiert. Das ist unserseits nur mit einem breiten Kader zu meistern“, bewertet Michael Vogt die bevorstehenden Aufgaben.
Viele amerikanische Profis im Sport
Die Gegner für Potsdam heißen jetzt Bonn Gamecocks, Paderborn Dolphins, Cologne Crocodiles, Bielefeld Bulldogs, Lübeck Cougars, Elmshorn Fighting Pirates sowie Hildesheim Invaders. Alle diese Teams verfügen über mehrjährige GFL-Erfahrung, haben in ihren Reihen zahlreiche Importspieler, sind gut in allen Mannschaftsteilen aufgestellt und treten immer komplett mit 50 Akteuren an. Hierauf hat sich der Aufsteiger eingestellt. „Neben mehreren Spielern aus Berlin und Frankfurt/Oder, die unbedingt in der GFL 2 antreten wollten, sowie sieben Jugendspielern, konnte mit Joey Frias im März ein erfahrener Quarterback (QB) verpflichtet werden, der in den USA das Abc des American Football erlernte“, berichtet Vogt. Frias spielt bereits zwei Jahre in Deutschland, so bei Frankfurt Universe. Er lebt auch hier. Für Trainer Vogt ein großer Vorteil, da er die Gegebenheiten des europäischen und deutschen Footballs bereits kenne und auch den anderen drei Amerikanern bei der Integration ins Team helfen könne. Sind in der Regionalliga US-Spieler eher selten, ist das in der 2. Liga Normalität: In jeder Mannschaft spielen mindestens vier Amerikaner und weitere europäische Importspieler. „Anders ist man in dieser Liga einfach nicht mehr konkurrenzfähig“, so der Cheftrainer.
„Lübeck, Paderborn und Hildesheim sind die Favoriten. Leider bestreiten wir unsere ersten Spiele gleich gegen diese Spitzenteams. Vermutlich werden wir da erst mal viel Lehrgeld bezahlen“, blickt der Coach auf die ersten Auftritte der Königlichen. Deren Spielstätte ist das Sportgelände der Berlin Brandenburg International School in Kleinmachnow.
Gerhard Pohl
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