Die Aufs und Abs der wirtschaftlichen Konjunktur schlagen auch auf die Potsdamer Situation durch: Der Babelsberger Entwicklungsträger Stadtkontor hat nach eigenen Angaben in der Zeit der Depression zwischen 2003 und 2005 an der neu entstandenen Rudolf-Moos-Straße kaum Flächen an kleine und mittelständische Unternehmen verkaufen können. Dann aber wendete sich das Blatt, in eineinhalb Jahren wurden sämtliche Grundstücke direkt an der neuen Straße veräußert. Das zuvor gescholtene Konzept der Entwicklung innerstädtischer Gewerbegebiete geht nun doch auf. Wie sich zeigt, sind gute Ansiedlungserfolge auch jenseits der „grünen Wiese“ möglich. Wie erfolgreich oder erfolglos also ein Gewerbegebiet letztlich ist, entscheidet sich offenbar erst in den Zeiten der Hochkonjunktur. Nicht selten wollen Firmenchefs den städtebaulichen Planungen der Kommune mit Verweis auf die Mehrkosten nicht folgen – doch es zeigt sich: Wenn der Wind geht, wollen sie alle segeln. So hat es sich als gut erwiesen, dass Potsdam auf dem Babelsberger Gewerbegebiet zwischen Großbeerenstraße und Nutheschnellstraße einen langen Atem bewies.
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