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Erfolgsverwöhnt. Ralph Welke ist Trainer des besten Kanu-Clubs der Welt.

© Andreas Klaer

ZUR PERSON: „Konkurrenz aus der ganzen Welt“

Trainer Ralph Welke sieht dem Start der Potsdamer Kanuten beim ersten Weltcup optimistisch entgegen

Stand:

Herr Welke, hinter den Potsdamer Kanuten liegt eine lange Winterpause, die sie wohl sehr gut gemeistert haben. Wie schätzen Sie die Leistung Ihrer Schützlinge am vergangenen Wochenende bei der zweiten Qualifikation in Duisburg ein?

Ich habe ein gutes Gefühl und rechne mir wirklich gute Chancen aus. Sebastian Brendel entschied schließlich beide Rennen über 500 und 1000 Meter für sich, bei den Frauen gewann Katrin Wagner-Augustin über 500 Meter und qualifizierte sich damit direkt und schließlich verfehlte Ronald Rauhe nur knapp den Sieg.

Werden diese Athleten auch am kommenden Wochenende beim ersten Weltcup im ungarischen Szeged an den Start gehen?

Katrin Wagner-Augustin und Sebastian Brendel werden nach Ungarn fahren und hinzu kommt Franziska Weber. Sie konnte wegen einer Erkrankung in Duisburg nicht starten, ist aber wegen ihrer sehr guten Leistung bei der ersten nationalen Qualifikation nominiert. Und außerdem hat sie als Olympiasiegerin ja auch einen gewissen Bonus. Die Sprinter wie Ronald Rauhe nehmen am Rennen in Ungarn nicht teil.

Welche Bedeutung hat der Wettkampf in Szeged für die Potsdamer Athleten?

Er ist jedenfalls nicht entscheidend für die Qualifikation für die internationalen Höhepunkte in diesem Jahr. Das sieht beim zweiten Weltcup, der eine Woche später im tschechischen Racice ausgetragen wird, dann schon bedeutend anders aus. Dort treten jeweils zwei deutsche Boote gegeneinander an. Die Sieger beziehungsweise die Platzierten unter den ersten drei mit entsprechendem Leistungspotenzial qualifizieren sich dann direkt für die Europameisterschaften im Juni in Portugal. Dort wiederum geht’s dann um die Tickets für die Weltmeisterschaften, die in diesem Jahr Ende August in Duisburg ausgetragen werden. In Racice sind dann auch Ronald Verch, Kurt Kuschela, Peter Kretschmer, Ronald Rauhe, Felix König und Conny Waßmuth am Start.

Die werden bis dahin aber bestimmt nicht die Hände in den Schoß legen.

Nein, auf keinen Fall. Am Dienstag fahren alle, die nicht nach Ungarn fliegen, in den Bundesleistungsstützpunkt nach Kienbaum ins Trainingslager und holen sich dort den letzten Schliff.

Die anderen drei Kanuten messen sich wenige Tage später in Ungarn mit der internationalen Konkurrenz. Die Strecke, aber auch das Teilnehmerfeld ist den Athleten ja bestimmt hinlänglich bekannt.

Ja. Der Weltcup in Szeged ist erfahrungsgemäß immer sehr gut besucht. Alle Kanu-Nationen von Australien über Kanada bis Brasilien werden voraussichtlich daran teilnehmen.

Auf wen werden die Potsdamer Athleten, die sicherlich favorisiert ins Rennen gehen, am meisten achten müssen?

Die europäische Konkurrenz ist am stärksten zu bewerten. Vor allem werden die Ungarn als Gastgeber ein entscheidendes Wörtchen mitreden wollen. Bei den Kajakfahrern kommt die Konkurrenz erfahrungsgemäß aus der ganzen Welt.

Kein leichtes Unterfangen also. Aber die Heim-WM in Duisburg dürfte für die Athleten ja eine sehr große Motivation sein.

Ohne Frage. Da wollen wir hin und dann auch ganz vorn landen. Aber wir stehen ja noch am Anfang. Und so heißt es, sich auf den einzelnen Strecken zu qualifizieren, dann die EM gut zu meistern und schließlich die WM in Angriff zu nehmen.

Das Gespräch führte Henner Mallwitz.

Ralph Welke (53) hat seit 1984 seinen Trainerschein. Heute ist der gebürtige Potsdamer, der in Werder lebt, als Cheftrainer auf Landesebene, als Bundesstützpunktleiter und als Trainer im Canadierbereich der Leistungsklasse tätig. Er ist zweifacher Vater und hat drei Enkelkinder.

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