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Der Block stand. Die Volleyballerinnen des SC Potsdam  hier Laura Weihenmaier (l.) und Ramona Stucki am Netz  qualifizierten sich gestern vor heimischem Publikum durch einen 3:0-Sieg gegen Alemannia Aachen für das DVV-Pokal-Achtelfinale.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Konkurrenzfähigkeit nachgewiesen

Volleyball: Der SC Potsdam qualifizierte sich durch ein 3:0 über Aachen für das Pokal-Achtelfinale

Stand:

Michael Merten trug ein weißes Hemd zum schwarzen Anzug. Der neue Trainer des SC Potsdam hatte damit am Sonntag für seine Premiere beim Frauenvolleyball-Bundesligisten ein Stück seiner Gemütsverfassung preisgegeben. Stimmungshoch oder Trauerfall – so recht vermochte vorab niemand zu sagen, mit welchem Grundgefühl der Erstliga-Aufsteiger aus dem Qualifikationsspiel um den Achtelfinaleinzug im DVV-Pokal gegen Alemannia Aachen herauskommt.

Das letztlich sicher mit 3:0 (27:25, 25:18, 25:16) gewonnene Spiel bestätigte den vorsichtigen Optimismus, den die Beteiligten zuletzt vermittelten. Im Achtelfinale kommen nun die Roten Raben Vilsbiburg (28. oder 29.11.).

Vor 400 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee legten die Gastgeberinnen im ersten Spielabschnitt nach einem Zwischenstand von 4:10 ihre Nervosität ab. Anika Zülow, gestern eine der herausragenden Spielerinnen, sprach hinterher davon, einen derart fehlerbehafteten Start befürchtet zu haben. „Das ist in unserer Situation nicht unnormal“, so die SC-Außenangreiferin. Ein erster echter Wettkampf stellt eben doch ganz andere Ansprüche an die Psyche als ein Trainingsspiel gegen das VT Aurubis Hamburg, das der SC Potsdam am Freitagabend an der Heinrich-Mann-Allee gegen den Erstliga-Tabellenvierten der Vorsaison mit 3:1 (22:25, 26:24, 25:19, 25:17) gewonnen hatte.

Die gestrige Partie verdeutlichte dem Publikum, dass es dem SC Potsdam für die 1. Bundesliga gelungen ist, mit begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten eine im unteren Leistungsbereich der höchsten Spielklasse konkurrenzfähige Gemeinschaft guter Volleyballerinnen zusammen zu stellen. Alemannia Aachen hatte als Tabellen-Vorletzter der Vorsaison in der 1. Bundesliga gestern erhebliche Probleme mit dem druckvollen Angriffsspiel, um das sich neben Anika Zülow auch Ramona Stucki und bis zu ihren verletzungsbedingten Ausscheiden Patricia Grohmann verdient machten. Grohmanns Part übernahm die im dritten Satz begeisternde Chantal Laboureur. Michael Merten stellte hinterher gesondert heraus, dass er das ausgeglichene Leistungsvermögen aller 14 im Aufgebot befindlichen Spielerinnen für Künftiges sehr hoch gewichtet.

Während Mertens Kollege Stefan Falter mit der Leistung seiner Spielerinnen zufrieden war, deutete die Körpersprache der nach und nach zur weiten Rückreise den Bus der Zweitliga-Fußballer besteigenden Aachener Spielerinnen auf ein umfassendes Stimmungstief. Eigentlich wirkte nur die im Sommer vom USC Münster gekommene Anika Brinkmann halbwegs gefasst.

Vor der Partie verabschiedete der SC Potsdam fünf Spielerinnen, die Anteil daran hatten, das der Verein am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen Sinsheim (16 Uhr) in eine neue Dimension vorstößt. Maria Kleefisch und Anne Zimmer spielen künftig für den Liga-Kontrahenten Köpenicker SC, Julia Plaschke und Patricia Dörfler in der SC-Reserve, Julia Großner nur noch auf Sand.

Thomas Gantz

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