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Sport: Konnichi ha, Gamagori!

Potsdamer Zeppelin-Trio fliegt zu den Triathlon-WM

Stand:

Potsdamer Zeppelin-Trio fliegt zu den Triathlon-WM Gut möglich, dass Kathrin Müller, Christian Prochnow und Philip Krell in den nächsten Tagen immer mal wieder „konnichi ha“ und „sayounara“ hören – und zunächst nicht weiter wissen. Die drei Potsdamer Triathleten des Zeppelin- Teams im OSC treten morgen mit der deutschen Nationalmannschaft die Reise zu den Weltmeisterschaften im japanischen Gamagori südöstlich Nagoyas an – und alle drei wissen bislang recht wenig von ihrem Gastland. Müller, die ebenso wie Prochnow in der U23 anderthalb Kilometer schwimmen, 40 Kilometer Rad fahren und 10 Kilometer laufen wird, hat aber schon einiges über die Wettkampfstrecken in Erfahrung gebracht. „Wir werden in einem riesigen Speedboot-Stadion schwimmen, weil es im Meer zu viele Haie gibt. Und der Radkurs mit 14 Kurven und zwei Wendepunkten, auf dem wir sieben Runden drehen müssen, ist sehr anspruchsvoll“, erzählte die 21-Jährige gestern vormittag im Japanischen Bonsaigarten Ferch. Der OSC Potsdam hatte in dessen viel Ruhe ausstrahlendes Ambiente geladen, um seine WM-Starter stilgerecht Richtung Japan zu verabschieden. Auch Kerstin Hoppe – einst selbst Leichtathletin und jetzt Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee – war kurz erschienen, um den „Zeppelinen“ viel Glück zu wünschen. Ein bisschen Glück werden die Potsdamer benötigen, um bei den Wettkämpfen am 10. und 11. September erfolgreich zu sein. Kathrin Müller düst gleichwohl optimistisch zu den WM. „Ich habe ordentlich trainiert, fühle mich sehr gut in Form und will unter die Top sechs kommen“, erzählte die Studentin und verriet auch schon ihre Taktik: „Ich hoffe, gut zu schwimmen und auch auf dem Rad vorn dabei zu sein, um dann im Laufen gut durchzukommen. Aus einem großen Feld heraus wird es mit meiner Laufleistung schwer werden.“ Das Laufen ist derzeit auch Christian „Paule“ Prochnows Achillesferse. Lange musste der 23-jährige Sportsoldat – der gestern von der Bundeswehr in Saarbrücken nicht für den Termin in Ferch freigestellt wurde – verletzungsbedingt kurz treten; die Vorstufe eines Ermüdungsbruchs im linken Fuß bremste ihn fast die ganze Saison. Erst Mitte August beim Weltcup im ungarischen Tiszaujvaros startete er richtig durch – und mit seinem Platz im Mittelfeld war er durchaus zufrieden. „Schwimmen und Radfahren klappten schon gut, und auch mein erster Zehn-Kilometer-Lauf seit Ende März stimmte mich zuversichtlich“, erklärte „Paule“, der sich für Gamagori keine feste Platzierung vornimmt. „Vielleicht klappt es, dass ich auf dem Rad noch in einer vorderen Gruppe dabei bin, und dann muss ich sehen, was im Laufen drin ist.“ Kleine Brötchen backt im Vorfeld auch Philip Krell, der bei den Junioren über 0,75/20/5 Kilometer als Youngster des deutschen Trios antreten wird. „Ich bin froh, überhaupt dabei zu sein und will vor allem Erfahrungen sammeln“, meint der Potsdamer, der Sebastian Rank vom AC Apolda und Jonathan Zipf (Hansgrohe-Team Schwarzwald) leistungsmäßig noch vor sich sieht. „Von den beiden kann ich noch lernen.“ Kulturell dazulernen können die Potsdamer nun auch im Land der aufgehenden Sonne. Sportdirektor Rolf Ebeling gab ihnen schon entsprechende Verhaltensregeln mit auf den Weg; beispielsweise, seinen Gegenüber nicht anzuschreien. Und vielleicht eignen sich die Triathleten auch ein paar Brocken japanisch an. „Konnichi ha“ heißt „Guten Tag“, „sayounara“ heißt „Auf Wiedersehen“.

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