Landeshauptstadt: Konservative WM-Plakate

Potsdam - Spektakulär wirken sie nicht gerade, die neuen Plakate für die Fußballweltmeisterschaft. Grüner Rasen und ein schwarz-weißer Ball, dazu der Slogan „Welcome to Potsdam. Hier ist die WM ganz nah“ – damit kann man zwar nicht viel falsch machen, aber ein Hingucker sind die Plakate auch nicht. Zu sehen sind sie seit gestern in 50 Glasvitrinen überall in Potsdam. Finanziert wird der Aushang von der „outfit“-Außenwerbung GmbH, aber über die Gestaltung hat die Stadtverwaltung entschieden. Die Leiterin der städtischen Marketing-Abteilung, Sigrid Sommer, findet die Optik entsprechend gelungen. „Wir wollten einen Willkommensgruß an die ukrainische Nationalmannschaft formulieren und zugleich auf das Potsdamer Kulturangebot aufmerksam machen.“ Besonders in den Abendstunden werde das beleuchtete Plakat zur Geltung kommen, so Sommer. Eine Sprecherin der Potsdamer Marketing- und Designfirma Signo sagte, dass auf dem Weg zum fertigen Plakat viele Kompromisse geschlossen werden mussten und man dem Plakat wahrscheinlich deshalb die Freude über die WM nicht mehr so recht ansehe. So habe man auch diskutiert, ob man die Ukrainer nicht auch auf Ukrainisch begrüßen sollte.

Optisch abgestimmt sind die Plakate auf 70 000 WM-Werbebroschüren, herausgegeben als „Eventkalender für Kultur und Sport“ von der AG Innenstadt. Selbst deren Vorsitzender Wolfgang Cornelius findet den Potsdamer WM-Look „ziemlich konservativ“.js