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Homepage: Kontakte für den Erfolg

Aus „Uni trifft Wirtschaft“ wird „uniContact“ / Engagement auch bei den Geisteswissenschaftlern

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Gute Kontakte sind wichtig. Wenn es um einen Arbeitsplatz geht, würden dem viele Studierende zustimmen. Doch wie kommt man zu guten Kontakten? Eine Möglichkeit sind Hochschulmessen wie „Uni trifft Wirtschaft“ (UTW), die in Potsdam eine feste Größe ist. Auf Messen locken Unternehmen mit markigen Sprüchen um „high potentials“. Geld, Erfolg, Karriere. So lautet das Versprechen. Doch nicht alle Studierenden fühlen sich davon angesprochen. Dies ist auch den studentischen Organisatoren von UTW aufgefallen. „Seien wir ehrlich“, sagt Nico Thoms von der diesjährigen Organisatorengruppe. „Die Zielgruppe war in den letzten Jahren zu klein.“ Derzeit entwickeln die Studierenden ein neues Konzept mit mehr als kosmetischen Veränderungen: Die bekannte Marke UTW wird es in Zukunft nicht mehr geben.

Der neue Name „uniContact“ steht für die Neuausrichtung der Messe. Und ein neues Design gibt es auch: Mit freundlichem Orange und abgerundeten Formen wirkt die Website jetzt einladender als vorher. Das Wort Kontakt ergänzt das umstrittene Wort Karriere. „Wir wollen Leute zusammenbringen“, sagt BWL-Studentin Katja Richter. Deshalb soll auch ein neuer Schwerpunkt auf lokalen Jobangeboten liegen. In diesen Tagen werden die Firmen angeschrieben. In der Vergangenheit waren vor allem große Unternehmen auf der Messe vertreten, kreative Nischen und Überraschungen aber fehlten. Das Angebot wirkte einseitig. In Zukunft soll es mehr zu entdecken geben, versprechen die Veranstalter. Neue Branchen sollen hinzukommen, ohne auf die Aussteller der Vergangenheit zu verzichten. Besonders den Mittelstand wollen die Organisatoren ansprechen. Hier müssten sie viel Überzeugungsarbeit leisten, sagen Nico Thoms und Katja Richter. Damit es sich für die Aussteller in jedem Fall lohnt, werden sie ihre eigene Kontakt-Lounge bekommen.

Um diese Herausforderung stemmen zu können, hat sich hinter den Kulissen der Messe einiges verändert. Die Messe „uniContact“ entsteht aus einer Fusion der studentischen Unternehmensberatung „uniClever“ mit der altbekannten UTW. In Zukunft bietet „uniClever“ das Dach für die Messe. Die neue Struktur soll eine kontinuierliche Weiterentwicklung ermöglichen. Auch die Zielgruppe von „uniContact“ soll wachsen. „Wir träumen von einer Messe für ganz Potsdam“, so die beiden Studierenden. Doch zuerst muss sich das Konzept bewähren. Wegen der Neuausrichtung wird die nächste Messe erst am 17. Januar 2008 stattfinden.

Derzeit trifft sich das Projektteam von „uniContact“ jede Woche. Es ist nicht einfach, ein solches Engagement mit dem Studium zu vereinbaren. Dennoch sehen Nico Thoms und Katja Richter keine Alternative. Wer „engagiert und wissbegierig“ sei, könne jederzeit hinzukommen, laden die beiden ihre Kommilitonen ein. „Vereinsmeierei ist eigentlich nicht mein Ding“, gibt Nico Thoms zu. Doch die Möglichkeit, praktische Erfahrungen während des Studiums zu machen, habe ihn gereizt. Er sieht hier auch eine Alternative zu den umstrittenen Praktika. Katja Richter interessiert eher die Aufbauarbeit. Vor drei Jahren habe die studentische Unternehmensberatung „uniClever“ aus drei Leuten bestanden. Katja Richter packte hier mit an. Auch an der Philosophischen Fakultät der Universität engagieren sich Studierende für den Einstieg in die Berufswelt. Die Gruppe „Americonomy“ organisiert Veranstaltungen zu geisteswissenschaftlichen Arbeitsfeldern. „Wir wollen wissen, wie der Alltag in Berufen für Geisteswissenschaftler aussieht“, sagt Antonia Mehnert von „Americonomy“. Besonders seit der Umstellung auf die neuen BA-Studiengänge müssten sich Studierende schneller orientieren. Zielstrebig sollen die neuen Studiengänge durchlaufen werden. Dazu leistet „Americonomy“ dieses Jahr einen ganz eigenen Beitrag: Erstmalig bieten die Studierenden ein eigenes Seminar im Fach Anglistik/Amerikanistik zur beruflichen Orientierung an. Public Relations, Verlagswesen und Kulturmanagement sind einige der Themen, zu denen Referenten aus der Praxis eingeladen werden. Im Dekanat der Uni stießen die Studierenden mit ihrer Idee auf offene Ohren: Studierende können sich Leistungspunkte für den Besuch des Seminars anrechnen lassen.

Wie ihre Kollegen von „uniClever“ betont auch Antonia Mehnert, dass alle Beteiligten von den Treffen profitieren sollen. „Natürlich kann studentisches Engagement zu einer Plattform für Praktika werden“, meint sie. Umgekehrt würden die eingeladenen Referenten besonders engagierte Studierende kennen lernen. Berichte aus dem Arbeitsalltag und von Berufswegen stoßen immer auf offene Ohren. Gerade an der philosophischen Fakultät gebe es einen besonderen Bedarf an Informationen, meint die Studentin. Deshalb werde die „Americonomy"-Gruppe am Ende des Semesters eine große Podiumsdiskussion veranstalten. „Wir wollen darüber diskutieren, welche Funktion ein geisteswissenschaftliches Studium heute erfüllt." Das Engagement kostet Zeit und Kraft. Aber man wird sich auch belohnen. Nach der Podiumsdiskussion soll es einen Empfang geben. Eine Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Innerhalb und außerhalb der Uni.

www.unicontact-potsdam.de

www. uni-potsdam.de/americonomy

Mark Minnes

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