Sport: Kontertaktik auf heimischem Rasen
Kreisliga-Spieler Jan Ziob verdient sich mit guten Leistungen Einsatz in der Landesliga – und schießt ein Tor
Stand:
„Meine Mannschaft hat genau das umgesetzt, was ich ihr gesagt habe“, meinte ein sehr zufriedener Jan Kähne nach der Partie des FSV Babelsberg 74 gegen die TSG Einheit Bernau. Hinten sicher stehen und über Konter schnell zu Toren kommen war das Erfolgsrezept am vergangenen Samstag für die 74er. Nach dem Motto „Gesagt, getan!“ konnten sich die Potsdamer mit ihrer Kontertaktik auf dem heimischen Rasen gegen den Drittplatzierten der Landesliga Nord aus Bernau mit einem 2:0 (1:0) durchsetzen.
Von Kontern war jedoch die ersten 35 Spielminuten auf dem Platz überhaupt nichts zu sehen. Die Babelsberger schienen sich eher auf den Abwehr-Part zu konzentrieren und konnten wenig Akzente im Spiel nach vorne setzen. Eine Bilanz von drei Torschüssen auf das Bernauer Gehäuse und keiner einzigen Aktion im Strafraum der Gastgeber in den ersten 45 Minuten spricht eine eindeutige Sprache. Auf beiden Seiten fehlte es an durchdachten Spielzügen und einer richtigen Spielidee, sodass es an Lichtblicken eher mangelte. Erst in der 34. Spielminute näherten sich die 74er überhaupt zum ersten Mal dem gegnerischen Strafraum und kamen durch einen Torschuss von Christoph Brandt in die Nähe Tores. Bis kurz vor der Halbzeitpause war die meiste Gefahr für die Bernauer Hintermannschaft jedoch vom Oberschenkel des eigenen Innenverteidiger Daniel Gottlieb ausgegangen, der eine Flanke von Thomas Wisniowski knapp am Pfosten vorbei lenkte. Nach einem Standard für die Gäste wähnten sich diese anscheinend schon mit einem sicheren 0:0 in der Pause, als die Potsdamer schnell schalteten und wiederum Brandt nach einem Solo – mit zwei Übersteigern inklusive – zur 1:0-Führung traf.
Nach dem Seitenwechsel kamen beide Mannschaften mit mehr Feuer in der Offensive aus der Kabine. Besonders Bernau drängte auf einen Ausgleichstreffer, konnte jedoch keine Aktionen konsequent zu Ende spielen. Mit der Einwechslung von Jan Ziob gelang 74er-Coach Kähne in dieser Phase ein guter Schachzug, denn dieser brachte einigen Schwung in das Offensivspiel. Dabei schnürt der 24-Jährige seine Fußballschuhe eigentlich für das Reserveteam vom FSV Babelsberg in der Kreisliga B. Bei seinem dritten Einsatz im Landesliga-Team sorgte Ziob in der zweiten Halbzeit auf der rechten Außenbahn für viel Tempo. „Das Spiel ist in der Landesliga um einiges schneller“, meinte Ziob. An diesem Nachmittag ging es jedoch für die Mannschaft aus Bernau in einigen Situationen ein bisschen zu schnell. So auch beim 2:0: Wieder nach einer Ecke für die Gäste schalteten die Potsdamer mit Tempo ins Offensivspiel um, sodass Ziob nach einer schön ausgespielten Kombination völlig allein gelassen vor dem Tor von TSG-Keeper Sven Rebmann den Ball lediglich in die Ecke schieben musste. „In dem Moment war ich schon nervös, dass ich den nicht mache“, gestand er nach dem Spiel. Für den Jura-Studenten war dies der erste Treffer in der Landesliga. „Jan ist bei der zweiten Mannschaft ein absolut zuverlässiger Spieler, er hat sich den Einsatz dadurch verdient“, sagte Kähne zu dem sprintstarken Mittelfeldspieler auf der Außenbahn.
Nach drei sieglosen Spielen war dies ein wichtiges Erfolgserlebnis für das Team von Jan Kähne. „Sie haben heute alles rausgeholt, was drin war. Ich bin stolz auf die Mannschaft“, so der Coach. Ch. Willers
FSV Babelsberg: F. Müller; Wolff, Seidel, Unger, Ewert; Brademann (65. Ziob), D. Zenthöfer, Wisniowski, Brandt; P. Schenk (77. Sommer), S. Schenk (86. Kraus). Tore: Brandt (44.), 2:0 Ziob (71.)
Ch. Willers
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