Landeshauptstadt: Kontrollbesuch
Christian Strohmeyer testete die „Bio Company“
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Die Potsdamer lieben es süß und kaufen gerne regional. Das hat Steffi Friedrich, Marktleiterin des Bio-Supermarktes „Bio Company“ in der Schiffbauergasse, bereits gelernt. Seit drei Monaten hat die bundesweit 13. Filiale der Bio-Kette geöffnet. Extra für die Potsdamer habe sie auf Kundenwunsch süßen Wein ins Sortiment aufgenommen, erzählt die Markleiterin. Besonders beliebt sei auch das in der Landeshauptstadt gebraute Bio-Bier der Braumanufaktur Forsthaus Templin. Die Potsdamer kaufen davon so viel wie die Kunden der anderen zwölf Bio-Company-Filialen zusammen, sagt Friedrich. Obst und Gemüse aus der Region sei allerdings nur schwer zu finden: Bisher habe sie lediglich regionale Himbeeren sowie Gurken und Sauerkraut aus dem Spreewald im Angebot.
Aber gibt es in dem Bio-Supermarkt wirklich nur Biowaren? Gestern bekam Steffi Friedrich Besuch von Kontrolleur Christian Strohmeyer, der genau das überprüfen sollte. Verwundert war Friedrich aber nicht, als Strohmeyer vor der Tür stand: Denn die Kontrolle war angemeldet. Strohmeyer nahm sie im Auftrag des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren Einzelhandel (BNN) durch. Dessen bundesweit etwa 260 Mitglieder unterziehen sich freiwillig im Zwei-Jahrestakt einer solchen Kontrolle.
Die geschieht in zwei Schritten: Einerseits überprüfe er die Produkte in den Regalen, andererseits sehe er sich die Geschäftsbücher mit Aufträgen und Rechnungen an, erklärt Strohmeyer, der seit 15 Jahren als Kontrolleur arbeitet. So kontrolliert er beispielsweise die Deklarationen an den Obst- und Gemüsekisten. In einer Broschüre kann er die erforderlichen Öko-Kontrollzeichen der verschiedenen Herkunftsländer nachschlagen. Strohmeyer achtet auch darauf, dass so genannte „Umstellware“ entsprechend gekennzeichnet ist. Dabei handelt es sich um Produkte, die von Bauernhöfen stammen, die gerade auf Bio-Produktion umstellen. Erst drei Jahre nach der Umstellung eines landwirtschaftlichen Betriebes können die Produkte auch als „bio“ verkauft werden, erklärt Strohmeyer.
Um das BNN-Siegel – ein „N“ – zu bekommen, muss der Markt ein so genanntes „Vollsortiment“ an Bio-Produkten anbieten – alle Lebensmittel für eine vollwertige Ernährung müssen vorrätig sein. Das ist bei Steffi Friedrich der Fall, sagt Strohmeyer nach der Kontrolle: „Keine Beanstandungen“. Die Potsdamer Bio-Supermarkt-Filiale ist erst seit zwei Wochen BNN-Mitglied.
Den kritischen Blick sind Friedrich und ihre zwölf Mitarbeiter allerdings gewöhnt: „Die Kunden sind sehr streng mit uns und kennen sich sehr gut im Bio-Bereich aus“, sagt sie. JaHa
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