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Sport: Konzentration auf die Liga Volleyball: SC Potsdam

startet nicht international

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Vorn steht Alberto Salomoni, dahinter findet sich Grau neben Grau – die Silhouetten der Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam sorgen derzeit auf der vereinseigenen Internet-Startseite für Spannung. Die wenig schmückende Farbe wird immer dann ersetzt, wenn eine Neuverpflichtung oder Vertragsverlängerung bekannt gegeben wird – und Trainer Salomoni ist nicht mehr ganz so allein.

Nach Sophie Dreblow, die ihren Vertrag um drei Jahre verlängerte und als 16-Jährige derzeit mit der U19 um die EM-Qualifikation spielt, nahm dort jetzt auch Nikola Radosova Gestalt an. Die Vertragsverlängerung ist bemerkenswert, weil die 22-jährige Slowakin ihre schwere Knieverletzung noch nicht auskuriert hat. Der SCP setzt dennoch auf sie und will ihr die Zeit, die sie zur Genesung benötigt, geben. Dagegen hat Nikol Sajdova beim Liga-Konkurrenten Rote Raben Vilsbiburg unterschrieben. Die 25-jährige Tschechin war eine von drei Mittelblockerinnen im Potsdamer Kader neben Kathy Radzuweit und Bernarda Cutuk. Ob Cutuk bleibt, darüber wurde zuletzt noch verhandelt. Nicht zurückkehren wird die argentinische Angreiferin Lucia Fresco, deren Vertrag aufgelöst wurde.

Insgesamt geht Toni Rieger, der sportliche Leiter der Volleyballerinnen, von fünf Neuverpflichtungen aus. „Unsere Mannschaft steht“, sagte er – bis auf eben die Mittelblockerposition. Bei ihm stieß der Wechsel Sajdovas ein wenig auf Verwunderung, er hatte eher den Wechsel zu einem großen ausländischen Verein erwartet. Einen sportlichen Vorteil haben die Roten Raben, die in der vergangenen Saison Pokalsieger und Vorrundendritterwurden, allerdings: Sie spielen international mit. Für den CEV-Pokal, den zweithöchsten internationale Vereinswettbewerb, haben die Bayerinnen gemeldet. Die Startplätze sind allerdings kaum begehrt. Statt fünf möglicher Vereine reisen in der kommenden Saison nur drei in Europa herum und kämpfen um Pokalsiege – neben den Raben sind das der Dresdner SC in der Champions League und der der Schweriner SC im Challenge-Cup.

Andere Vereine wollten nicht nachrücken, auch nicht der SC Potsdam, der nach der Vorrunde auf Platz sechs der Bundesliga-Tabelle eingekommen und im Play-off-Viertelfinale an den Roten Raben Vilsbiburg gescheitert war. Auch ihn erreichte wie im Vorjahr eine Anfrage (PNN berichteten), erneut sagte der Verein ab und ist damit in guter Gesellschaft. Mit Aachen und Wiesbaden verzichteten zwei weitere Top-Clubs.

Die Gründe in Potsdam sind vor allem finanzieller Art. Etwa 60 000 bis 70 000 Euro, so Rieger, hätten für den Challenge-Cup eingeplant werden müssen. So teuer könnte es werden, wenn Gegner aus Russland zugelost werden und man bis ins Finale kommt. Zu viel für einen Wettbewerb, in dem man kaum Einnahmen erzielen kann. Ingmar Höfgen

Ingmar Höfgen

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