Landeshauptstadt: Konzept für Potsdams Dörfer
Stadt schafft Voraussetzung für Förderung
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Die Stadtverwaltung hat ein neues Programm zur Entwicklung ihrer Dörfer, ein „integriertes ländliches Entwicklungskonzept“ (ILEK), ausgearbeitet. „Das Konzept ist Voraussetzung für die Förderung von Projekten im ländlichen Raum“, sagte Ordnungsbeigeordnete Elona Müller am Freitag. Das ILEK sei bereits beim Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Brieselang eingereicht, sie erwarte in den nächsten Wochen eine Antwort.
Obwohl es sich um eine Art Strategiepapier handelt, nannte Müller einige praktische Maßnahmen. So sei vorgesehen, im Ortsteil Marquardt eine Fläche am Ortseingang für einen Parkplatz anzukaufen. Derzeit bestehe in Touristen-Spitzenzeiten und durch das Bringen und Abholen von Schülern der privaten Grundschule eine sehr prekäre Parkplatzsituation im Bereich der Hauptstraße.
Ein weiteres Projekt ist zum Erhalt und zur Neupflanzung von „Kopfweiden“ vorgesehen. Es handelt sich um historische Pflanzungen – meist Korbweide –, deren Stämme in etwa zwei Metern Höhe abgesägt wurden, um an den Schnittstellen zahlreiche neue Triebe als Flechtmaterial zu erzeugen. Die Kopfweiden prägen in feuchten Arealen in besonderem Maße die Landschaft. Laut Müller solle zunächst eine Gesamtaufnahme der vorhandenen Bestände erfolgen.
Thomas Kuhlow erwähnte aus dem Maßnahmekatalog die Wiederherstellung zweier Wirtschaftsbrücken in Fahrland – eine Maßnahme, die den Landwirten besonders am Herzen liegen soll. Kuhlow ist neben Ulrike Riebau beim städtischen Bereich Umwelt und Natur Ansprechpartner für die ländlichen Bereiche Potsdams: Sacrow, Nedlitz, Bornim, Bornstedt, Eiche, Golm, Grube, Uetz, Paaren, Marquardt, Satzkorn, Kartzow, Fahrland, Neu-Fahrland und Krampnitz. Groß Glienicke gehört nicht dazu. Wie Müller erläuterte wollte dort der Ortsbeirat nicht in das ländliche Entwicklungskonzept einbezogen werden, da sich der Ortsteil nicht als dörflich verstehe.
In einer Mitteilung der Stadtverwaltung zu dem vom Bereich Umwelt und Natur erarbeiteten ILEK heißt es weiter: „Wesentliche Handlungsschwerpunkte sind die Bewahrung und Entwicklung der Natur- und Kulturlandschaft der Landeshauptstadt Potsdam“. Hier solle in Anlehnung an das Gedankengut Peter Joseph Lennés „die Verbindung zwischen Wildnis und Kulturlandschaft wieder belebt werden.“ Günter Schenke
Günter Schenke
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