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Landeshauptstadt: Konzept für Wasserrettung wird überholt Potsdams Feuerwehr: Es gibt keinen „Bootsstreit“

Nach dem tragischen Bootsunglück Ende Juni auf dem Schlänitzsee lässt die Stadt Potsdam ihr Wasserrettungskonzept überarbeiten. Geprüft werden solle unter anderem, ob neue Einsetzstandorte für die Boote der Potsdamer Feuerwehren geschaffen werden müssen, teilte der stellvertretende Chef der Potsdamer Berufsfeuerwehr, Dirk Häusler, den PNN am gestrigen Dienstag mit.

Von Matthias Matern

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Nach dem tragischen Bootsunglück Ende Juni auf dem Schlänitzsee lässt die Stadt Potsdam ihr Wasserrettungskonzept überarbeiten. Geprüft werden solle unter anderem, ob neue Einsetzstandorte für die Boote der Potsdamer Feuerwehren geschaffen werden müssen, teilte der stellvertretende Chef der Potsdamer Berufsfeuerwehr, Dirk Häusler, den PNN am gestrigen Dienstag mit. „Die Ergebnisse der Untersuchung werden Ende des Jahres vorliegen“, so Häusler weiter.

Wie berichtet, hatten Augenzeugen der Rettungsarbeiten nach dem Zusammenstoß eines Sportbootes und eines Binnenschiffes bei Marquardt vor gut zwei Wochen berichtet, dass die Einsatzkräfte große Probleme gehabt hatten, den Unglücksort zügig zu erreichen. Demnach soll ein Einsatzfahrzeug mit einem Schlauchbootanhänger rund 20 Minuten gebraucht haben, um eine kleine Siedlung zu durchqueren und die Einsetzanlage am Ufer zu erreichen. Ursache seien parkende Autos gewesen sein, die den Fahrdamm blockiert hatten. Bei dem Bootsunglück kamen zwei Personen ums Leben.

Ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz und der Entscheidung, dass Wasserrettungskonzept zu überarbeiten, wies Potsdams Sprecherin Rita Haack, gestern zurück. Das Konzept werde „alle paar Jahre“ überarbeitet.

Für Bootseinsätze ist die Potsdamer Feuerwehr auf geeignete Zugänge zum Wasser angewiesen. „Die Boote werden auf einem Hänger rückwärts ans Ufer gefahren und dann ins Wasser gelassen“, erläuterte Häusler gestern. Derzeit würden vor allem „befestigte und unbefestigte“ Einsetzanlagen von Vereinen und anderen Einrichtungen genutzt, so der stellvertretende Feuerwehrchef.

Stellung nahm Häusler außerdem zu dem angeblichen „Bootsstreit“ zwischen der Potsdamer Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Neu Fahrland. Während eines Besuches der CDU-Oberbürgermeisterkandidatin für Potsdam, Barbara Richstein, am Montag im Ortsteil Neu Fahrland, hatte ein Teilnehmer, wie berichtet, beklagt, dass die hauptamtliche Feuerwehr angeblich „starkes Interesse“ an einem Einsatzboot der Neu Fahrländer Kameraden hätte, dieses „kapern“ wolle. „Ich habe bisher nichts von dem sogenannten Bootsstreit gehört“, versicherte Häusler gegenüber den PNN. Wie während Richsteins Besuch weiter berichtet wurde, sei der Hintergrund für die Begehrlichkeiten, dass sämtliche Einsatzboote der Berufsfeuerwehr entweder „kaputt“ oder „im Unterhalt sehr teuer“ seien. Auch dem widersprach Dirk Häusler. „Alle unsere Boote sind einsatzbereit.“

Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Neu Fahrland will man von einem „Bootsstreit“ noch nie gehört haben. „Den gibt es nicht“, sagte deren Chef Tino Geißler auf Nachfrage. Vor rund zwei Jahren sei für rund 45 000 Euro ein sogenanntes Alufestkörperboot durch den Ortsbeirat angeschafft worden. Bislang sei das Boot etwa zehnmal zum Einsatz gekommen. Spritkosten, Wartung und Reparaturen würden von Potsdam übernommen. Nutzungsanfragen seitens der hauptamtlichen Kameraden habe es bislang nicht gegeben, so Geißler. Matthias Matern

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